Themen der aktuellen Ausgaben

 

Hygiene invasiver Katheter

Umgang mit Infusionssystemen


Der Einsatz von Katheter- und Infusionssystemen ist in der modernen Medizin, insbesondere in der Intensivmedizin alltägliche Routine. Dabei ist der Einsatz heute angewandter Katheter und Systeme für die Infusionsmedizin relativ jung. Durch die Verwendung von sterilen Einmalprodukten aus Kunststoffen konnten Infektionen bedeutsam reduziert werden. Zuvor bestanden die Instrumente aus Glas und metallischen Werkstoffen und wurden jeweils aufbereitet und wiederverwendet. Die steigende Anzahl synthetischer Polymere und der zunehmende Bedarf an der medizinischen Versorgung führten in den vergangenen vier Jahrzehnten zu einer raschen Etablierung der Anwendung von Kunststoffen in der Medizin.

Hygienemanagement im Umgang mit dem Katheter und bei der Medikamentenzubereitung

Durch die Herstellung totaler parenteraler Nährlösungen (TPN-Lösungen), die eine Mischung aus Lipiden, Kohlehydraten, Aminosäuren, Elektrolyten, Spurenelementen und Vitaminen darstellen, lässt sich das Kontaminationsrisiko im Vergleich zur Verwendung reiner Lipidlösungen senken. TPN-Lösungen sollten innerhalb von 36 Stunden infundiert werden. Innerhalb dieses Zeitraumes zeigte sich bei Raumtemperatur ein nur minimales Keimwachstum. Die Empfehlung der österreichischen Arbeitsgemeinschaft klinische Ernährung (AKE) bezüglich der Wechselintervalle von TPN-Lösungen lauten ebenso wie die Richtlinien des Robert-Koch-Institutes (RKI) auf 36 Stunden (AKE, Empfehlungen für die parenterale und enterale Ernährungstherapie des Erwachsenen, Version 2004).

Zur maximal vertretbaren Applikationszeit von in Perfusorspritzen aufgezogenen Medikamenten existieren nur vereinzelt mikrobiologische Daten. In einer Studie, in der der Restinhalt von Morphinperfusorspritzen nach 72- bzw. 96-stündiger Laufzeit mikrobiologisch untersucht wurde, fand sich eine Kontaminationsrate von 7,6%. Klinische Infektionszeichen traten während der Infusion nicht auf. Die genannte Kontaminationsrate unterscheidet sich prinzipiell nicht von denjenigen anderer Medikamentenlösungen. Perfusorlaufzeiten bis 72 Stunden sind demnach bei gegebener pharmakologischer Medikamentenstabilität aus hygienischer Sicht zu vertreten (siehe auch Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut; Prävention Gefäßkatheterassoziierter Infektionen; Deutsches Bundesgesetzblatt 11-2002).

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Tags: intensiv-news hygiene invasive katheter infusionen 

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