Wundversorgung beim Intensivpatienten

Die Wundversorgungsbranche boomt. Hunderte von Wundauflagen und Verbandssystemen überschwemmen den Markt, einer effizienter als der andere: bakterizid, granulationsfördernd, epithelialisierend, resorbierend, vakuumunterstützt, nicht adhäsiv; Verbände, die tagelang auf der Wunde belassen werden können. Eine Revolution in der Wundversorgung schlechthin.

Nur, wer kennt sich in dieser Flut an neuartigen Materialien noch aus?

Ich will es ganz salopp ausdrücken: Jeder, der sich dafür interessiert, ja vielleicht dieses Thema sogar zu seinem Steckenpferd gemacht hat. Es spielt in diesem Spezialgebiet wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle, ob der Anwender ein Medizinstudium oder das Gesundheits- und Krankenpflegediplom hinter sich hat. Überblick ist gefragt- und Wissen über die Wundheilung und deren beeinflussende Faktoren.

Wer kümmert sich nun um die Wunden und deren Verbände? Es ist meist die Berufsgruppe, die im Krankenhausalltag traditionsgemäß die Betreuung der Haut des Patienten übernimmt – die Pflege. (Spezielle dermatologische Probleme werden natürlich von Hautärzten behandelt.) Also werden auch, vor allem auf unseren Intensivstationen, Hautdefekte, kleinere Wunddehiszenzen und Decubiti von den Pflegenden versorgt. Die Qualität des Schaffens steht in engem Zusammenhang mit dem Interesse an der Materie.