Diagnostik der Pulmonalembolie

Die akute Pulmonalembolie ist eine häufige Erkrankung, deren Letalität durch rasche Diagnose und Therapie dramatisch reduziert werden kann. Leider sind Symptome, klinische Parameter und Laborbefunde von geringer Aussagekraft, sodass bei der überwiegenden Mehrzahl von Patienten mit Verdacht auf akute Pulmonalembolie eine bildgebende Diagnostik erforderlich ist. Die Szintigraphie als first-line Bildgebung ist im europäischen Raum in den letzten Jahren weitgehend durch die Spiral-CT-Angiographie (SCTA) ersetzt worden. Gründe hierfür liegen nicht nur in der hohen Anzahl inkonklusiver szintigraphischer Befunde, sondern auch der mittlerweile besseren Verfügbarkeit der SCTA und ihrer Möglichkeit der Darstellung von Differentialdiagnosen. Die SCTA wurde somit zur idealen rule-in Bildgebung einer Pulmonalembolie.

Der Stellenwert der SCTA zum Ausschluss einer Pulmonalembolie war bisher jedoch unklar. In den ersten Studien wurden bis zu 30% der subsegmentalen Embolien nicht erfasst und daher galt die konventionelle Pulmonalisangiographie weiterhin als Gold-Standard. Mit Verbesserung der Auflösung und Abnahme der Schichtdicke konnte die Detektionsrate subsegmentaler Embolien fast verdoppelt werden, die Anzahl inkonklusiver Befunde nahm um zwei Drittel ab (Schöpf et al., Radiology 2002; 222:483-90).

Als Kliniker(in) interessiert mich nun vor allem die Antwort auf folgende Fragen: Kann ich mich tatsächlich auf eine negative SCTA als Ausschlussuntersuchung einer Pulmonalembolie verlassen? Wenn ja, sind negative single-slice CT und multi-slice CT-Untersuchungen gleich sicher? Welchen klinischen Stellenwert haben isolierte subsegmentale Embolien, falls sie dennoch übersehen werden?