INTENSIV-News
Metabolic modulation of acute myocardial infarction. The ECLA (Estudios Cardiologicos Latinoamerica) Collaborative Group.
Diaz
R, Paolasso EA, Piegas LS, et
al. Circulation 1998; 98:2227-34
Glukose-Insulin-Kalium (GIK) als "metabolische Therapie" des
Myokardinfarktes wurde schon vor Jahrzehnten eingesetzt. Nunmehr hat
eine südamerikanische multizentrische Studie den Effekt einer GIK
Infusion über 24 Stunden nach Diagnose eines akuten Myokardinfarktes
(AMI) untersucht, die erste GIK-Studie seit der Einführung der
Thrombolysetherapie bei AMI. Eine Thrombolyse wurde in 252 (62%) aller
randomisierten Patienten durchgeführt. Zwei Drittel der Patienten
erhielten GIK entweder in einer hohen (1.5 ml.kg-1.h-1: 25% Glukose 1000
ml + 50 IU Insulin + 80 mmol KCl) oder niedrigen Dosierung (1
ml.kg-1.h-1: 10% Glukose 1000 ml + 20 IU Insulin + 40 mmol KCl).
Doch
sehr bemerkenswert war die Mortalität: In der GIK Gruppe mit 5.2%
signifikant niedriger (P<0.01) als in der Kontrollgruppe mit 15.2%,
wenn gleichzeitig eine Reperfusion angewandt wurde. Ein ähnlicher Trend
bestand für die gesamte Studienpopulation mit 6.2 vs 11.5%. Eine
elektromechanische Dissoziation war in der GIK Gruppe seltener, während
nur ein Trend für selteneres Kammerflimmern und Herzversagen gefunden
wurde. Somit bestand ein deutlicher Überlebensvorteil durch diese
Intervention, die gleichzeitig mit einer Thrombolyse oder PTCA erfolgt.
Die Komplikationsrate der Therapie, Abweichungen der Glukose- und
Kaliumspiegel war gering. Lediglich die Phlebitisrate war in der GIK
Gruppe auf 16% erhöht (periphere Infusion!).
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