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A study of problems associated with the delivery of enteral feed in critically ill patients in five ICUs in the UK


A study of problems associated with the delivery of enteral feed in critically ill patients in five ICUs in the UK

S. Adam, S. Batson                                                                                                                                          Intensive Care Med 1997; 23:261-266

OBJECTIVES: To describe the incidence of problems associated with enteral feeding in different patient groups and intensive care units (ICUs). To compare this incidence with specific feeding protocols and volumes of feed delivered. To identify for future study any interventions likely to improve delivery of enteral feed and to manage or eliminate problems.
DESIGN: A prospective, descriptive study of problems associated with enteral feeding in five ICUs over a period of 9 months.
SETTING: ICUs in two district general and three university hospitals.
PATIENTS: ICU patients (age>18 years) who received enteral feeding for a period < 24 hours.
MEASUREMENTS AND RESULTS: 193 patients were studied for a total of 1929 patient-days. On average, only 76% of the quantity of feed prescribed was delivered to the patient. The two main problems preventing delivery of feed were gut dysfunction and elective stoppage for procedures. ICUs with well-defined feeding protocols delivered significantly greater volumes of feed (P<0.0001) than those without. Feeding was abandoned in 11% of patients, half of these due to gastric dysfunction. Only 2 of 193 patients were fed jejunally.
CONCLUSIONS: The major factors associated with the interruption in delivery of feed are problems with gut function and stopping feed prior to a procedure. Use of specific feeding protocols is clearly associated with a greater volume of feed delivered and a greater percentage of the prescription delivered. These sould be an integral part of all ICU protocols.


Patienten, die nicht atmen können, brauchen natürlich eine künstliche Beatmung und bei einem Ausfall der Nierenfunktion die "Künstliche Niere”, ein Herz-Kreislaufversagen erfordert selbstverständlich einen künstlichen medikamentösen (oder gar interventionellen) Support. Hat die "künstliche Ernährung” einen Stellenwert für einen Patienten, der sich nicht selbst ernähren kann? Die vorliegende Studie ist nur für jene Intensivmediziner gedacht, die dieser Überzeugung sind, alle anderen können diesen Beitrag jetzt zur Seite legen. Die intensivmedizinische Fachwelt proklamiert seit vielen Jahren den hohen Stellenwert einer adäquaten, frühen und möglichst auf enteralem Weg erfolgenden Ernährung bei Intensivpatienten. Diese Versorgung des Darmes mit Nahrung fördert seine Perfusion, erhält die Darmparenchymmasse und ihre resorptive und immunologische Funktion und hält die Translokation (Übertritt von Bakterien und deren Toxinen aus dem Darm ins Blut) in Grenzen.

Enterale Ernährung reduziert das Risiko einer translokationsinduzierten Sepsis, einer Autointoxikation vom Darm her. Einige rezente klinische Studien, deren Fallzahl sicher meist gering ist, zeigen ein reduziertes Infektrisiko, was logischerweise mit geringeren Antibiotikakosten, kürzerem Spitalsaufenthalt und geringeren Gesamtbehandlungskosten verbunden ist. Spätestens hier, wenn’s ums Geld geht, wird schon in naher Zukunft auch jenes Kollektiv von Intensivmedizinern stutzig werden, die die künstliche Ernährung nicht interessiert. Die genannten Befunde aus der Literatur und der generelle Aufruf - oder besser die Pflicht - zur Qualitätssicherung auch in allen Kardinalbereichen der Intensivmedizin lassen die Autoren die Qualität der enteralen Ernährung ins Visier nehmen. Dabei kommt heraus, daß Wunsch und Wirklichkeit klar differieren. Wenn man alle Patienten über einen Kamm schert, dann wurde nur 76.4% von der vorgeschriebenen Kalorienmenge zugeführt. Patienten, deren künstliche enterale Ernährung mittels täglichem Ernährungsprotokoll gesteuert wurde, profitieren gegenüber jenen, die nach dem Prinzip "p x Daumen” ernährt werden. Letzteres ist auf dem Ernährungssektor die landläufige intensivmedizinische Praxis, die von einschlägigen Ernährungsgesellschaften offensichtlich nicht allzu erfolgreich revolutioniert wird.

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Tags: intensiv-news ernährung enteral 

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