INTENSIV-News
Impfstoffeffektivität und die Relevanz von respiratorischen Infektionen
Die wichtigsten durch Impfungen vermeidbaren
respiratorischen Infektionen (vaccine preventable respiratory
infections, VPRI) stellen SARS-CoV-2-, Influenza-, Respiratory
Syncytial Virus (RSV)- und Pneumokokken-Infektionen dar. Nach Schätzung
der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) sterben in
Österreich durch VPRI in Summe ca. 6.000 bis 9.000 Menschen pro Jahr
(www.kurzlinks.de/OeGP-Stellungnahme, abgerufen am 20.12.2024). Zum
Vergleich: 2023 starben 4.037 Personen an einem akuten Myokardinfarkt
(MI), 4.325 an einem Schlaganfall und 4.136 an Lungenkrebs
(www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/bevoelkerung/gestorbene/todesursachen).
Die meisten der durch VPRI zu Tode kommenden Personen sind nicht
gegen den ursächlichen VPRI geimpft oder zeitgemäß aufgefrischt
(boosted). Dabei haben die jeweiligen Impfstoffe versus (vs) Placebo bei
älteren und komorbiden Personen eine hohe Impfstoff-Effektivität zur
Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe und weisen durchgängig ein sehr
gutes Sicherheitsprofil auf (Tabelle 1).
VPRI machen darüber hinaus
ca. ein Drittel aller Krankenhausaufnahmen mit schweren akuten
Atemwegsinfektionen (SARI) aus (SARI-Dashboard, www.sari-dashboard.at).
In der post-pandemischen Situation liegt bei Erwachsenen das höchste
allgemeine Letalitätsrisiko inzwischen nicht mehr bei COVID-19, sondern
bei RSV-Infektionen (Surie D; MMWR Morb Mortal Wkly Rep 2023; 72:1083,
Wiechert L; Eur J Med Res 2024; 29:509). Die übrigen SARI-bedingten
Krankenhausaufnahmen werden durch Erreger verursacht, für welche aktuell
keine Schutzimpfungen zur Verfügung stehen (beispielsweise
Staphylokokken, Enterobakterien, Pseudomonas, Legionellen, Mykoplasmen,
Rhinoviren) (SARI-Dashboard, www.sari-dashboard.at).
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