Herausforderung Abfallmanagement in der Intensivmedizin: Gibt es Lösungen?

Abfall in der modernen Medizin – ein zunehmendes Problem

Die Reduktion von Treibhausgasen (vor allem Kohlendioxid und Methan) zur Eindämmung des Klimawandels und seiner Folgen (Erderwärmung, Hitzewellen, Naturkatastrophen) beschäftigen derzeit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das Gesundheitswesen trägt weltweit – neben den Bereichen Energiebereitstellung, Mobilität und Wärmeproduktion – mit etwa 5% erheblich zur Emission schädlicher Treibhausgase bei. Darüber hinaus weist die moderne Medizin – insbesondere auch die Intensivmedizin – einen erheblichen Ressourcenverbrauch und eine exorbitante Abfallproduktion auf. Letzterer Aspekt ist derzeit zunehmend ein Gegenstand systematischer Untersuchungen, da große Mengen von Abfall verschiedener Materialien (Plastik, Kunststoffe, ­Metalle, Glas, Zellstoffe) nicht nur durch Verbrennung eine erhebliche Umweltbelastung darstellen, sondern auch durch Deponierung oder anderweitige „Lagerung“ (insbesondere in den Schwellenländern) die Verbreitung von langlebigen Mikro- und Makroelementen begünstigen und zur generellen Verschmutzung von Land und Meer beitragen.

Nicht erst seit der Corona-Krise muss uns bewusst sein, dass jährlich Millionen Tonnen von Abfall im Rahmen der Gesundheitsversorgung entstehen.

Practice Greenhealth, eine US-amerikanische Organisation zur Erforschung und Bereitstellung nachhaltiger Konzepte im Gesundheitswesen hat errechnet, dass für jedes Krankenhausbett in den Vereinigten Staaten 11 kg Abfall/Tag produziert wird.