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Sepsis ≠ Sepsis!

Infektionsfokus und Wirtsantwort machen einen Unterschied


Source-specific host response and outcomes in critically ill patients with sepsis: a prospective cohort study.

Peters-Sengers H, Butler JM, Uhel F, Schultz MJ, Bonten MJ, Cremer OL, Scicluna BP, et al.

Intensive Care Med 2022; 48:92-102

 

Sepsis ist ein lebensbedrohlicher klinischer Zustand mit weitreichenden physiologischen und biochemischen Anomalien. Ihre weltweite Inzidenz beträgt mindestens 49 Millionen Fälle im Jahr mit 11 Millionen sepsisbezogenen Todesfällen (Rudd KE; Lancet 2020; 395:200). Das dritte internationale Konsensusverfahren (Sepsis-3) definiert Sepsis derzeit als „Organdysfunktion, die durch eine dysregulierte Reaktion des Wirts auf eine Infektion verursacht wird“, wobei zum ersten Mal die entscheidende Rolle der angeborenen und adaptiven Immunantwort bei der Entwicklung des klinischen Syndroms hervorgehoben wird (Singer M; JAMA 2016; 315:801).

Diese breite, syndromale Definition ist jedoch ungeeignet, als Grundlage für eine individualisierte Therapie („precision medicine“) zu dienen, und die Liste der nach anfänglichen (Phase II), vielversprechenden Erfolgen schließlich gescheiterten Interventionen bei Patienten mit „Sepsis“ und „septischem Schock“ ist bedauernswert lang (Santacruz CA; Crit Care Med 2019;47:1680).

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Tags: intensiv-news intensivmedizin sepsis septischer schock infektiologie infektionsfocus sepsis-3-definition wirtsreaktion 

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