Eye-Tracking als Kommunikationsoption bei beatmeten Patienten

Eingeschränkte Kommunikationsoptionen gelten als eines der subjektiven Hauptprobleme von invasiv beatmeten PatientInnen auf der Intensivstation und sind assoziiert mit einem hohen Maß an Frustration, Distress, Angst und Depressionen (Ten Hoorn S; Crit Care 2016; 20:333). Erschwerend kommt hinzu, dass sich die täglichen Interaktionen zwischen medizinischem Intensivteam und PatientInnen im Zeitraum der invasiven Beatmung eher auf Inhalte fokussieren, die vom medizinischen Team für den Behandlungserfolg als relevant angesehen und weniger auf Themen, die von PatientInnen als wichtig angesehen werden (Leung CCH; J Crit Care 2018; 44:136).

Schätzungen zur Folge sind über die Hälfte aller intubierten oder tracheotomierten PatientInnen zudem in der Lage, adäquat mit dem behandelnden Intensivteam nonverbal zu kommunizieren, werden aber aufgrund des vorhandenen künstlichen Atemweges und fehlender Kommunikationshilfen missverstanden (Happ MB; Heart Lung 2015; 44:45).

Das Erzielen einer nonverbalen Kommunikationsfähigkeit mit Hilfsmitteln jeglicher Art wird im deutschsprachigen Raum als „unterstützende Kommunikation“ (UK) zusammengefasst und leitet sich vom englischsprachigen Fachterminus „Augmentative and ­Alternative Communication” ab (Spreer M; SSG 2020; 44:134).