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Eisen beim Intensivpatienten: It‘s time to act!


Impact of treating iron deficiency, diagnosed according to hepcidin quantification, on outcomes after a prolonged ICU stay compared to standard care: A multicenter, randomized, single-blinded trial.  

Lasocki S, Asfar P, Jaber S, Ferrandiere M, Kerforne T, Asehnoune K, Montravers P,
Seguin P, et al.

Crit Care 2021; 25:62

 

Intravenous iron to treat anaemia following critical care: A multicentre feasibility randomised trial.   

Shah A, Chester-Jones M, Dutton SJ, Marian IR, Barber VS, Griffith DM, Singleton J,
Wray K, et al.

Br J Anaesth 2022; 128:272-282

 

Eisen bei Intensivpatienten, das war über viele Jahre ein wohl abgeschlossenes Thema. Eisen ist ein Wuchsstoff für Bakterien und steigert das Risiko von Infektionen (Shah AA; JAMA Netw Open 2021; 4:e2133935), Eisen fördert die Bildung verschiedener Sauerstoffradikale und damit von Gewebsschäden, wie einem akuten Nierenversagen. Wer würde hochdosiertes Eisen einem kritisch kranken Patienten verabreichen?

Eisen ist ein klassisches negatives Akut-Phasen-Molekül. Bei Akuterkrankungen bzw. bei inflammatorischen Zuständen kommt es zum Abfall der Plasmakonzentration an Eisen, zu einer erhöhten Bindung an verstärkt synthetisiertem Ferritin und Lactoferrin und Redistribution ins Gewebe, Zytokin-vermittelt vorwiegend in Makrophagen. Durch die erhöhte Sekretion von Hepcidin werden der Eisenexport aus Makrophagen und auch die enterale Resorption von Eisen gehemmt.

Insgesamt führen diese physiologischen Reaktionen bei Inflammation zu einer verminderten endogenen Verfügbarkeit von Eisen, möglicherweise eben, um negative Effekte hintanzuhalten. In dieser Phase eine erhöhte Eisenzufuhr vorzunehmen, würde diesem physiologischen Muster widersprechen. Eine Eisenzufuhr in dieser Akutphase führt auch nur zu einem gedämpften Effekt auf die Blutbildung.

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Tags: nutrition-news intensivmedizin eisen eisentherapie carboxymaltose i.v. icu-aufenthaltsdauer transfusionsbedarf 

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