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Sepsistherapie in der Notaufnahme:

Der 30 ml/kg-Irrtum?


Early use of norepinephrine in septic shock resuscitation (CENSER). A Randomized Trial.          

Permpikul C , Tongyoo S, Viarasilpa T, Trainarongsakul T,                                                   Am J Respir Crit Care Med 2019;199:1097-1105
Chakorn T, Udompanturak S.


Effects of very early start of norepinephrine in patients with septic shock: A propensity score-based analysis.    
    
Ospina-Tascón GA, Hernandez G, Alvarez I, Calderón-Tapia LE, Manzano-Nunez R,                                                     Crit Care 2020; 24:52
Sánchez-Ortiz AI, Quiñones E, et al.

Restricted fluid resuscitation in suspected sepsis associated hypotension (REFRESH): A pilot randomised controlled trial.           
Macdonald SPJ, Keijzers G, Taylor DM, Kinnear F, Arendts G, Fatovich DM, Bellomo R, et al.      Intensive Care Med 2018; 44:2070-2078


In der Notaufnahme ist eine großzügige Volumentherapie Teil nahezu jeder Erstversorgung hypotensiver (Sepsis-)Patienten. Dieser Volumen-Reflex scheint tief in unseren Köpfen (und Leitlinien) verwurzelt zu sein. In letzter Zeit mehren sich jedoch die Indizien, dass dieses Instinktverhalten kontraproduktiv sein könnte und wir uns einer Dekonditionierung unterziehen sollten. Doch jetzt erst mal ein Blick in die Vergangenheit – woher kommen die Empfehlungen zur liberalen Volumentherapie?

30 ml/kg: Woher kam das eigentlich?

Im März 2004 veröffentlichten Experten aus 11 internationalen Fachgesellschaften erstmalig eine internationale Sepsisleitlinie – die Surviving Sepsis Campaign (SSC) Guidelines (Dellinger RP; Critical Care Med 2004; 32:858). Die Empfehlungen zur Volumentherapie in dieser ersten Auflage basierte überwiegend auf dem seinerzeit als revolutionär empfundenen Konzept der early goal-directed therapy (EGDT) von Emanuel Rivers (Rivers E; N Engl J Med 2001; 345:1368).

Rivers´ Protokoll sah bei Patienten mit ≥ 2 SIRS-Kriterien und einem systolischen Blutdruck von < 90 mmHg oder einem Laktat von ≥ 4 mmol/l eine frühe und aggressive Volumentherapie vor, um einen zentralvenösen Ziel-Druck (ZVD) von mehr als 8 mmHg und eine zentralvenöse Sauerstoffsättigung (ScvO2) von mehr als 70% zu erreichen.

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Tags: intensiv-news intensivmedizin notfallmedizin sepsis volumen vasokonstriktor flüssigkeitstherapie katecholamine infektiologie 

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