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Intraoperativer Herz-Kreislaufstillstand

(IOCA)


Perioperative cardiac arrest in the operating room environment: A review of the literature.         

Hinkelbein J, Andres J, Thies KC, De Robertis E.                                                                       Minerva Anestesiol 2017 [Epub ahead of print]


Der intraoperative Herz-Kreislaufstillstand (IOCA) steht seit einigen Jahren im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen und erlangt zunehmend klinische Relevanz. Wie William R. Berry in seinem Editorial im Canadian Journal of Anaesthesia bereits 2012 festgestellt hat, ist dieser oft vermeidbar (Berry W; Can J Anaesth 2012; 59:522). In der gleichen Ausgabe dieser Zeitschrift wurden zwei Beiträge publiziert, die dem Leser Algorithmen für den IOCA an die Hand geben (Charapov I; Can J Anaesth 2012; 59:578; Moitra V; Can J Anesth 2012; 59:586). Leider stehen dazu aber bisher keine Evidenz-basierten, konsentierten und fundierten Leitlinien zur Verfügung (Andres J; Eur J Anaesthesiol 2013; 30:95).

Diagnosestellung


Der IOCA unterscheidet sich von anderen Arten des Herz-Kreislaufstillstands signifikant: Er ist üblicherweise beobachtet und die Patienten werden intraoperativ mittels Monitoring gut überwacht (Berry W; Can J Anaesth 2012; 59:522). Von daher können Reanimationsmaßnahmen meist unmittelbar begonnen werden – auch das notwendige Equipment sollte sich prinzipiell in Reichweite befinden. Dennoch unterliegt die Zeit bis zum Beginn von Reanimationsmaßnahmen einer großen Variationsbreite (Zuercher M; Curr Opin Anaesthesiol 2008; 14:269). Asystolie und Kammerflimmern können oft einfach und schnell entdeckt werden. Auf der anderen Seite ist allerdings der Zeitpunkt vom Einsetzen des Kreislaufstillstands bis zur Diagnose bei einer pulslosen elektrischen Aktivität (PEA) oft unklar.

Die kontinuierliche Verwendung eines adäquaten Monitorings (z. B. Pulsoxymetrie, Kapnometrie/-grafie, arterielle Blutdruckmessung) beschleunigt die Dia­gnosestellung (Andres J; Eur J Anaesthesiol 2013; 30:95). Insbesondere, wenn das Pulsoxymetriesignal verschwindet oder die Kapnografiekurve abflacht, muss im Allgemeinen ein IOCA zumindest in Erwägung gezogen werden.

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Tags: intensiv-news kardiologie herz-kreislaufstillstand 

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