INTENSIV-News
Randomized, controlled trial of an advance care planning video decision support tool for patients with advanced heart failure.
El-Jawahri A, Paasche-Orlow MK, Matlock D, Stevenson LW, Circulation 2016;134:52-60
Lewis EF, Stewart G, Semigran M, et al.
Die Herzinsuffizienz ist ein komplexes
klinisches Syndrom als Folge einer strukturellen oder funktionellen
Erkrankung des Herzens. In den Vereinigten Staaten liegt die Prävalenz
bei über 5,8 Millionen, weltweit sicherlich bei 23 Millionen Patienten.
Die Herzinsuffizienz ist die Hauptursache stationärer
Krankenhausbehandlungen bei über 65-jährigen Patienten (Chen-Scarabelli
C; J Geriatr Cardiol 2015; 12:57). Auch in Deutschland nimmt die Anzahl
der stationären Behandlungen wegen einer Herzinsuffizienz stetig von
239.694 Behandlungsfällen im Jahre 2000 auf 432.893 im Jahre 2014 zu
(Gesundheitsberichterstattung des Bundes www.gbe-bund.de, Abruf 2.7.16).
Obwohl
die Herzinsuffizienz eine fortschreitende, nicht heilbare Krankheit
ist, haben viele Patienten eine nur unklare Vorstellung bezüglich der
Prognose einer Herzinsuffizienz und schätzen dieses Krankheitsbild im
Vergleich zu bösartigen Tumorleiden als eher gutartige Entität ein
(Chen-Scarabelli C; J Geriatr Cardiol 2015; 12:57).
In der
Todesursachenstatistik liegt die Herzinsuffizienz im Jahre 2014 in
Deutschland mit 44.451 Fällen auf dem 4. Platz direkt hinter den
bösartigen Neubildungen der Lunge und der Bronchien (45.049 Todesfälle, www.gbe-bund.de,
Abruf 2.7.2016). Es wird geschätzt, dass 50% aller Patienten mit der
Diagnose einer Herzinsuffizienz innerhalb von 5 Jahren sterben
(Mozaffarian D; Circulation 2016; 133:e38).
Vor diesem
Hintergrund erscheint es zwingend erforderlich, dass Patienten und
Angehörige genau und ausführlich über die Krankheit und die schlechte
Prognose informiert werden. Gerade alte Patienten mit einer langen
Krankheitsdauer und höhergradiger funktioneller Einschränkung wünschen
eine Aufklärung und Verständigung über die begrenzte Prognose und über
wertvolle Ziele für die verbleibende Lebenszeit, die im Rahmen einer
gemeinsamen Entscheidungsfindung mit dem zuständigen Arzt
herausgearbeitet werden müssen. Dies erfordert eine
Krankheitsverarbeitung, die einen realistischen Blick auf die Situation
ermöglicht. Dieser Prozess wird am besten mit dem Begriff der
vorausschauenden Behandlungsplanung (advanced care planning) beschrieben
(Winkler EC; Dtsch Med Wochenschr 2016; 141:394).
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