INTENSIV-News
Effect of nesiritide in patients with acute decompensated heart failure.
O'Connor
CM, Starling RC, Hernandez AF, et al. N
Engl J Med 2011; 365:32-43
Duke Clinical Research Institute, Duke University Medical Center, Durham, North Carolina 27710, USA.
In der Therapie der akuten Herzinsuffizienz sind neben einer
symptomatisch ausgerichteten Therapie wie Sauerstoffgabe und
Schmerzbekämpfung Vasodilatatoren, Diuretika sowie positiv inotrope
Substanzen und/oder Vasopressoren die Grundpfeiler der medikamentösen
Behandlung (Dickstein K; Eur Heart J 2008; 29:2388).
Vasodilatatoren
könnten gerade bei herzinsuffizienten Patienten mit einem ausgeprägten
Mismatch zwischen eingeschränkter systolischer linksventrikulärer
Pumpfunktion und inadäquat erhöhter Nachlast eine sinnvolle
Therapieoption darstellen. Nesiritide, ein rekombinant hergestelltes
humanes Brain Natriuretic Peptide (rhBNP) erhöht die Permeabilität des
Endothels und wirkt als balancierter Vasodilatator auf das venöse und
arterielle Gefäßsystem (Pacher P; J für Kardiologie 2004; 11:7).
Durch
Hemmung der bei der Herzinsuffizienz überaktivierten
sympathikoadrenergen und Renin-Angiotensin-Aldosteron (RAAS)-Achse
antagonisiert rhBNP die arterielle Vasokonstriktion und senkt somit die
erhöhte Nachlast. Auf renaler Ebene erhöht rhBNP die glomeruläre
Filtrationsrate und besitzt zusätzlich eine direkte tubuläre Wirkung,
die in einer vermehrten Natriurese und Diurese resultiert (Pacher R; J
für Kardiologie 2004; 11:7).
Im Jahr 2001 wurde die Substanz
durch die FDA zur Therapie der akuten Herzinsuffizienz vor allem durch
Daten der VMAC-Studie (Vasodilation in Management of Acute CHF- Trial)
zugelasen. Nesiritide wurde verblindet mit einer höheren Bolusdosis (2
µg/kg/min), gefolgt von einer niedrigeren chronischen Dosis (0,01 µg/kg/
min) über 3 Stunden verabreicht und mit einer offenen Behandlung mit
i.v. Nitroglyzerin bzw. Placebo verglichen (VMAC Investigators JAMA
2002; 287:1531). Unter Nesiritide waren die Reduktion des
pulmonalarteriellen Okklusionsdrucks (PAOP) und die Verbesserung der
Dyspnoe nach 3 Stunden im Vergleich zu Nitroglycerin und Placebo
signifikant ausgeprägter.
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