INTENSIV-News
Über 50% der Patienten bedürfen bei Aufnahme an der Intensivstation einer mechanischen Beatmung (Metnitz P; Intensiv Care Med 2009; 35:816).
In über 30% der Fälle kommt es zu Komplikationen bei der Entwöhnung
vom Beatmungsgerät (Weaningversagen). In dieser Patientengruppe ist das
Risiko, auf der Intensivstation zu versterben, etwa 25% (Boles J-M, Eur Respir J 2007; 29:1033).
Die häufigsten Ursachen hierfür sind pneumologische und neuromuskuläre
Vorerkrankungen, hohes Alter, kardiale Komplikationen, Übergewicht sowie
pharmakologische Nebenwirkungen.
Der schwer oder nicht zu entwöhnende Patient verbringt oft lange Zeit
auf der Intensivstation und benötigt einen überproportional hohen
Ressourceneinsatz.
Dies bedeutet einen zusätzlichen Belegungs- und Kostendruck bei knapper
Verfügbarkeit von Akutbetten. Der zunehmend wache oder bereits
tracheostomierte Patient erlebt eine Einbuße an Lebensqualität und ist
einem hohen Risiko intensivmedizinischer Komplikationen ausgesetzt.
Diese Situation fordert ein gezieltes Vorgehen und einen zeitnahen
Wechsel der Behandlungsstrategie.
Mit Heimbeatmung bezeichnet man Beatmung als Langzeittherapie außerhalb
einer klinischen Einrichtung. Hierzu zählen die selbstständige
Durchführung einer nicht-invasiven Beatmung mittels einer Beatmungsmaske
über einige Stunden pro Tag bis hin zur 24- Stunden-Beatmung über eine
Trachealkanüle (invasiv) mit der Notwendigkeit einer kontinuierlichen,
speziell qualifizierten, pflegerischen und ärztlichen Betreuung.
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