INTENSIV-News
Does early administration of selenium improve neurological outcome after cardiac arrest?
Reisinger
J, Höllinger K, Lang W, et al. Am J Emerg Med 2009; 27:176-81
Department of Internal Medicine/Cardiology, Krankenhaus Barmherzige Schwestern, 4010 Linz, Austria
Die Prognose nach Herzkreislaufstillstand ist bekanntermaßen schlecht.
Nur etwa 10% der Patienten mit einem außerhalb des Krankenhauses
erlittenen Herzkreislaufstillstand überleben bis zur Entlassung (Atwood C; Resuscitation 2005; 67:75), bei einem innerhalb des Krankenhauses erlittenen Herzkreislaufstillstand liegt dieser Anteil bei etwa 18% (Ehlenbach WJ; N Engl J Med 2009; 361:22).
Obwohl die Todesursachen dieser Patienten oft multifaktoriell bedingt
sind, ist die Schwere des erlittenen neurologischen Schadens eine der
wesentlichen Determinanten, ob ein Patient das Krankenhaus lebend oder
tot verlässt.
Die biochemischen Reaktionen nach einer länger dauernden globalen
Hypoxie des Zentralnervensystems sind bis heute nur inkomplett bekannt
und stehen mit dem aus vielen Bereichen der Medizin bekannten Phänomen
des „Reperfusionsschadens“ in Zusammenhang. Einer der wesentlichen
Mechanismen ist die überschießende Produktion freier Radikale, was auch
als „oxidativer Stress“ bezeichnet wird.
Das Zeitfenster, in dem sich dieser „Reperfusionsschaden“ des Gehirns
entwickelt, umfasst wahrscheinlich die ersten 3 Tage nach Reanimation
(Safar P; Crit Care Med 2002; 30:S140). Daher darf man annehmen, dass in
diesem Zeitfenster grundsätzlich die Möglichkeit besteht, durch
therapeutische Maßnahmen noch eine günstige Modifikation des
„Reperfusionsschadens“ und somit auch eine Verbesserung der Prognose
des Patienten zu erreichen (Greer DM; Semin Neurol 2006; 26:373).
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