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Kortikosteroide zur Prävention des Extubationsversagens?


Corticosteroids to prevent extubation failure: A systematic review and meta-analysis.

McCaffrey J, Farrell C, Whiting P, et al.                                                                                                           Intensive Care Med 2009; 35:977-86

Intensive Care Unit, Royal North Shore Hospital, Pacific Highway, St. Leonards, Sydney, NSW 2065, Australia.


Die Intubation und mechanische Beatmung zählt zu den Standardverfahren in der Intensivtherapie kritisch kranker Patienten mit Atemversagen. Unabhängig von der Grunderkrankung kann die mechanische Beatmung zu einer subs­tantiellen Morbidität und auch Letalität der Patienten führen. Neben der Tubus-assoziierten Pneumonie kann eine prolongierte Intubation zu loko-regionärem Ödem, Inflammation und Ulzeration sowohl der trachealen als auch laryngealen Mukosa führen, insbesondere auch in Höhe der Stimmbänder und im Bereich des Tubus-Cuffs.
Trotz Entwicklung der low volume, high pressure Cuffs stellt das Larynxödem eine der häufigsten und gleichzeitig schwerwiegendsten Komplikationen nach erfolgreicher Extubation dar (Francois B; Lancet 2007; 369:1083). Die Inzidenz variiert zwischen 3 und 30%, wobei die hohe Variabilität in den sehr unterschiedlichen Definitionen eines Larynx­ödems in den einzelnen Studien zu sehen ist. Das Larynxödem kann zu Stridor, Dyspnoe und  - in 1 bis 5% der betroffenen Patienten - zur Reintubation führen ( Fan T; BMJ 2008; 337: a1841). Reintubationen wiederum sind mit einer  deutlichen Verlängerung des Intensivaufenthaltes, zusätzlichen Kos­ten, erhöhter Morbidität und steigender Letalität assoziiert. Jegliche Maßnahmen, die die Chance einer erfolgreichen Extubation erhöhen, sind daher von elementarer Bedeutung. Theoretisch reduzieren Kortikosteroide die inflammatorische Reaktion und führen zu einer Abnahme des Ödems.

Um mögliche Komplikationen zu verhindern, erhalten Patienten vor einer Extubation nicht selten Kortikosteroide, die theoretisch eine inflammatorische Reaktion reduzieren und zur Abnahme eines Ödems führen sollten. Bei Kindern reduziert die prophylaktische parenterale Gabe von Kortikosteroiden substantiell den Postextubationsstridor und bei Neonaten wird eine Abnahme sowohl der Reintubationsrate als auch der Häufigkeit eines Stridors beobachtet (Markovitz BP; Pediatr Crit Care Med 2002; 3:223, Markovitz BP;  Cochrane Database Syst Rev 2008; [2]: CD001000, Davis PG; Cochrane Database Syst Rev 2001; [4]:CD000308, Markovitz BP; Cochrane Database Syst Rev 2000; [2]:CD001000).

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Tags: intensiv-news beatmung weaning tubus kortikosterioide 

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