GASTRO&HEPA-News
Dexamethasone on postoperative gastrointestinal motility: A
placebo-controlled, double-blinded, randomized controlled trial
Chen Y, Dong Ch, Lian G, Li D, Yin Y, Yu W, Du Ch, Liu Ch, Li L, Tian F, Jing Ch.
J Gastroenterol Hepatol 2020; 35:1549-1554
In der vorliegenden prospektiv randomisierten, doppelblind ausgeführten
Studie wurde die Wirkung von Dexamethason auf die postoperative
Darmmotilität untersucht. Insgesamt wurden 126 Patienten randomisiert.
Die
Therapiegruppe erhielt bei Anästhesieeinleitung 8 mg Dexamethason i.v.,
die Kontrollgruppe Placebo. Der primäre Zielpunkt war die Zeit bis zum
ersten Windabgang nach der Operation, sekundäre Zielpunkte waren das
Ausmaß der postoperativen Bauchdeckendistension, der postoperative
Schmerz und die Länge des Spitalaufenthaltes. Als Ergebnis zeigte sich
ein signifikant früherer Windabgang in der Therapiegruppe mit 37 vs 45
Stunden postoperativ (p=0,005). Die Bauchdeckendilatation war bei Gabe
von Dexamethason 72 Stunden nach der Operation signitikant reduziert (p=
0,04). Dexamethason zeigte keinen Unterschied beim postoperativen
Schmerz, bei der Länge des Spitalaufenthalts, bei der Zeit bis zum
ersten Stuhlgang sowie beim Auftreten von postoperativen Komplikationen
und Infektionen. Die Autoren empfehlen, Dexamethason häufiger in der
gastrointestinalen Chirurgie anzuwenden.
Eine gestörte
postoperative Darmfunktion ist ein bekanntes und relativ häufiges
Symptom nach viszeralchirurgischen Eingriffen. Es gibt zahlreiche
Studien zu diesem Thema, die die Häufigkeit mit 10-30% angeben. Die
gestörte Darmfunktion äußert sich in Übelkeit, Erbrechen, einem
geblähten Abdomen, einer herabgesetzten Peristaltik mit verzögertem
Abgang von Winden und Stuhl. Weitere Folgen der postoperativen
Darmfunktionsstörung sind vermehrte abdominelle Schmerzen, verzögerter
Kostaufbau, erschwerte und verzögerte Mobilisierung und letztlich eine
Verlängerung des Spitalaufenthalts, sowie damit einhergehend eine
Erhöhung der Behandlungskosten. Die Ursache für die Darmfunktionsstörung
wird multifaktoriell gesehen, wobei die intraoperative Manipulation am
Darm als wesentlichster Auslöser gilt. Intraabdominelle Infektionen
wirken sich verstärkend aus.
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Tags: gastro&hepa-news viszeralchirurgie dexamethason darmfunktionsstörung darmmotilität
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