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Die Ethnopharmakologie von Pflanzen aus Uganda


Antiinflammatory Medicinal Plants from the Ugandan Greater Mpigi Region Act as Potent Inhibitors in the COX-2/PGH2 Pathway.

Schultz F, Osuji OF, Wack B, Anywar G, Garbe LA   

Plants 2021; 10: 351

 

Schon seit frühester Zeit nutzen Menschen Pflanzen als Quelle für Medizin und Heilmittel. Auch heute sind die zahlreichen Heilsysteme der traditionellen Medizin für die Menschheit von höchster Wichtigkeit, denn für den Großteil der Weltbevölkerung basiert die medizinische Versorgung weiterhin (nahezu) ausschließlich auf der Anwendung von Pflanzen (Yuan H; Mole­cules 2016; 21:559; Bussmann RW; Econ Bot 2018; 72:207). Laut dem Medicinal Plant Names Services der Royal Botanic Gardens, Kew, in London, befinden sich weltweit momentan mindestens 33.000 Pflanzenarten in medizinischer Nutzung.

Hierbei ist Afrika abhängiger von Heilpflanzen als jeder andere Kontinent, da bis zu 90% der Bevölkerung auf traditionelle Behandlungsmethoden als primäre Gesundheitsversorgung angewiesen sind (WHO; „Traditional Medicine Strategie 2014-2023“ 2013). Diese werden meist von lokalen Heilern angeboten. In dem tropischen Land Uganda (Ostafrika) kommen sieben von 18 phytogeographischen Regionen des Kontinents vor. Hier gibt es mehr als 5.000 Arten höherer Pflanzen in der indigenen Flora und damit eine einzigartige biologische Diversität (Davenport T; Swara 1995; 18:26; Hamilton AC; Plant Divers 2016; 38:23). Der hohe Stellenwert der traditionellen Medizin in Uganda wird durch das Verhältnis von Heiler zur Bevölkerung deutlich, welches bei 1:200 liegt. Daher sind bei weitem mehr traditionelle Heiler tätig als westlich geschulte Ärzte (1:20.000) und vier von fünf Ugandern werden vorwiegend traditionell-medizinisch behandelt (Green EC; Aids And Stds In Africa - Bridging The Gap Between Traditional Healing And Modern Medicine 1994; Abbo C; Glob Health Action 2011; 4:7117). In den letzten zwei Jahren wurden insgesamt sechs Studien zum medizinischen Einsatz und der Ethnopharmakologie von 16 Pflanzenarten aus der abgelegenen Großregion Mpigi in Uganda publiziert, auf die im Folgenden eingegangen wird.

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Tags: nutrition-news ernährung ethnopharmakologie antiinflammation entzündungshemmung heilpflanzen infektiologie 

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