nutritionDay worldwide:

Krankheitsbedingte Mangelernährung (DRM) ist bei Patienten in Krankenhäusern weit verbreitet und mit Komplikationen und schlechtem Outcome verbunden. DRM hat weitreichende Folgen für die Gesundheit der Betroffenen, erfordert eine gezielte Ernährungsversorgung und ist mit vermehrten Kosten für das Gesundheitssystem verbunden (Butterworth CE; JAMA 1974; 230:879; Bistrian BR; JAMA 1976; 235:1567).

Wenn Mangelernährung bzw. das Mangelernährungsrisiko bei Krankenhauspatienten so hoch ist, wie wird die Ernährungsversorgung in Krankenhäusern wirklich durchgeführt? Gibt es möglicherweise eine Lücke bei der Identifizierung mangelnährter Patienten und bei der anschließenden Intervention durch gezielte Ernährungsunterstützung? Ist die Ernährungsversorgung in Krankenhäusern vollständig integriert und Teil der Therapie? Hängt die Ernährungsversorgung im Krankenhaus nur von der Tätigkeit der Angehörigen der Gesundheitsberufe ab oder gibt es Aspekte der Ernährungsversorgung, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen und die Interventionen auf politischer, Management- und Bildungsebene erfordern würden, um sie effektiver und koordinierter zu gestalten?

Seit 2006 möchte die „nutritionDay worldwide“ Initiative mehr Aufmerksamkeit für DRM und Ernährungsversorgungsprozesse in Krankenhäusern erzeugen und aktuelle Informationen in den teilnehmenden Ländern verfügbar machen. Die Grundlage ist eine jährliche, eintägige Erhebung der Prävalenz von Patienten mit Risikofaktoren oder manifester Mangelernährung, das assoziierte Outcome nach 30 Tagen sowie Qualitätsindikatoren der Ernährungsversorgung (www.nutritionday.org). Bei der Analyse der Daten wurden verschiedene ernährungsbedingte Risikofaktoren für 30-tägige Mortalität identifiziert, wie niedriger BMI, Gewichtsverlust in den letzten 3 Monaten und verringerte Nahrungsaufnahme (in der Woche vor dem nutritionDay sowie am nutritionDay selbst) (Hiesmayr M; Clin Nutr 2009; 28:484).