NUTRITION-News
Die Ernährung besitzt in allen Kulturen und Gesellschaften einen starken
Symbolismus. Mit dem Verabreichen von Nahrung wird Leben geschenkt –
das beginnt schon bei der ihr Kind stillenden Mutter. Für die Menschen
ist die Ernährung ein Symbol der Obsorge, der Liebe sowie der
Kommunikation mit anderen Menschen. Das Verabreichen, das Teilen von
Essen ist ein tief verwurzeltes soziales Verhaltensmuster. Die Nahrung
hat für den Menschen eine existentielle und soziale Bedeutung, sie
stillt neben den physischen die psychisch-emotionalen Bedürfnisse.
Obwohl
die künstlich – intravenös oder per Sonde – verabreichte Ernährung
nicht eine natürliche Form darstellt, ist sie doch eine mögliche
Darreichungsform, deren Vorenthalten oder Absetzen oft als unakzeptabel
angesehen wird (Schulz MAF; Advanced Practice Nursing eJournal 2009;
9[1]; www.medscape.com, letzter Zugriff 16. Juni 2018).
Es
wird diskutiert, ob die künstliche Ernährung zu den basalen, die
Grundbedürfnisse des Menschen befriedigenden Pflegeverrichtungen gehört,
ob sie die gleiche Symbolkraft wie Ernährung oder Verabreichung von
Nahrung auf normalem Wege hat. Wäre dem so, müssten die Menschen in
jeder Situation – auch am Lebensende – mit allen zur Verfügung stehenden
Mitteln ernährt werden. Es setzt sich immer mehr die Ansicht durch,
dass es sich um eine medizinische Therapieform handelt, deren
Durchführung – wenn es z. B. um die Anlage einer PEG-Sonde geht –
prinzipiell einer Indikation und der Zustimmung des adäquat informierten
Patienten bedarf.
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Tags: nutrition-news geriatrie ethik nahrungsverzicht peg-sonden
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