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Ist das ausschließliche Stillen doch nicht so protektiv wie angenommen?


The human milk microbiome changes over lactation and is shaped by maternal weight and mode of delivery.

Cabrera-Rubio R, Collado MC, Laitinen K, et al.                                                                                                     Am J Clin Nutr 2012; 96:544-51

From the Joint Unit of Research in Genomics and Health, Centre for Public Health Research (CSISP)–Cavanilles Institute for Biodiversity and Evolutionary Biology, University of Valencia, Valencia, Spain (RC-R and AM).


Nach der Geburt wird der kindliche Gastrointestinaltrakt allmählich mit Bakterien besiedelt, wobei drei Phasen unterschieden werden. Zum ersten, die Phase während des Kolostrums mit der Etablierung der ersten Keime. Danach die Phase während des vollen und etablierten Stillens, und zuletzt eine Übergangsphase, während welcher allmählich auf feste Nahrung gewechselt wird und parallel dazu eine Mikrobiota vom adulten Typ entsteht. Erst in den letzten Jahren konnte eruiert werden, dass die Entwicklung der Mikrobiota gezielt und hauptsächlich beim gestillten Kind über die Muttermilch geschieht und zu einem weniger wichtigen Teil über den Kontakt mit der mütterlichen Haut sowie der Umgebung. Es wird angenommen, dass ein voll gestilltes, termingeborenes Kind mit ca. 800 ml Milch/Tag auch etwa 1 x 105 bis 107 Bakterien über diese Milch erhält. Aus dem Tiermodell und auch aus Analysen der mütterlichen Mikrobiota kann geschlossen werden, dass das Kind nicht dieselben Keime aufweist wie seine Mutter. Das kindliche Mikrobiom wird exquisit mittels vieler verschiedener Faktoren beeinflusst und vor der Besiedelung pathogener Keime bewahrt. So verhelfen die in der Muttermilch in reichlichem Ausmaß vorhandenen Oligosaccharide, aber auch antimikrobielle Peptide, Laktoferrin, Lysozym und Antikörper, sowie bioaktive Lipide und mütterliche Zellen (um nur einige Substanzen zu nennen) den Bifidusbakterien zur Prädominanz und den Säugling vor Infektionen zu schützen (Sela DA; Trends Microbiol 2010; 18:298; Fernandez L; Pharm Res 2013; 69:1).

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Tags: nutrition-news ernährung pädiatrie stillen 

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