Was gibt es Neues zum Mineral- und Knochenhaushalt bei Niereninsuffizienz?

Das 2017 Update der KDIGO-Leitlinie zu den Störungen des Mineral- und Knochenhaushalts bei chronischer Nierenerkrankung (CKD-MBD) entspricht einem selektiven Update der ursprünglich im Jahr 2009 publizierten Leitlinie (Ketteler M; Kidney Int Suppl 2017; 7 [Suppl 1]:1; Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) CKD-MBD Work Group; Kidney Int Suppl 2009; 113:S1).

Es ist die Absicht beider Dokumente, klinisch tätige Ärzte und insbesondere Nephrologen bei der Behandlung und bei Therapieentscheidungen in diesem Kontext bezüglich Patienten mit chronischer Nierenerkrankung inklusive Dialysepatienten zu unterstützen.
Die Entwicklung dieses Updates folgte einem rigorosen Prozess der Identifikation und Bewertung aktuell publizierter Evidenzen. Im Vordergrund standen der Review relevanter neuer Studien, die Bewertung der Evidenzqualität und die Graduierung der Aussagekraft der schließlich erarbeiteten Empfehlungen nach dem GRADE (Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation) System (Guyatt G; J Clin Epidemiol 2011; 64:383). Die Literatursuche bezog sich insgesamt auf den Zeitraum 2008 bis Februar 2017, vor Einreichung der finalen Empfehlungen zur Publikation fand ein öffentlich ausgeschriebener Reviewprozess statt, an dem sich Ärzte, Wissenschaftler, Patienten sowie Vertreter der Industrie und von nationalen Organisationen beteiligen konnten.

Das 2017 Update resultierte in der Revision von insgesamt 15 Leitlinienempfehlungen (etwa ein Drittel der Gesamtleitlinie), die übrigen Empfehlungen von 2009 wurden fortgeschrieben, da sich hier keine neuen Evidenzen ergeben hatten. Diese Synopse fokussiert dementsprechend ausschließlich auf die neuen Empfehlungen für erwachsene Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und klammert die Empfehlungen für Kinder und nierentransplantierte Patienten aus. Die wesentlichsten Änderungen beziehen sich auf die Einschätzung der Knochendichtediagnostik, das Phosphat- und Calcium-Management und die Rolle von aktivem Vitamin D in der Therapie von Prädialysepatienten.