NEPHRO-News
Einer membranösen Nephropathie (MN) können unterschiedliche Ätiologien
bzw. Pathogenesen zu Grunde liegen (Abb. 1): In ca. 30% der Fälle findet
sich eine assoziierte Systemerkrankung bzw. andere spezifische
Ätiologie; die übrigen 70% wurden als idiopathisch bezeichnet. Heute
wäre der Ausdruck „primär“ wohl günstiger, da das letzte Jahrzehnt große
Fortschritte im pathophysiologischen Verständnis dieser Entität
gebracht hat: 70% der primären membranösen Nephropathien treten
assoziiert mit Autoantikörpern gegen das auf Podozyten exprimierte
Transmembranprotein PLA2R auf.
Die wachsenden Erkenntnisse zur Pathogenese und Diagnostik der primären
MN haben quasi indirekt auch zum besseren Verständnis, vor allem aber
auch zur stringenteren diagnostischen Abklärung bezüglich sekundärer MN
beigetragen. Unter den sekundären MN-Formen nimmt die paraneoplastische
eine wichtige Rolle ein: Während sich die übrigen häufigen Ursachen
einer sekundären MN (insbesondere SLE, HBV, HCV) relativ einfach
serologisch ausschließen lassen, stellt sich dem Kliniker immer wieder
die Frage, ob bzw. wie intensiv bei Diagnosestellung einer MN nach einem
Tumor gesucht werden soll.
Häufigkeit und Art der Assoziation zwischen Tumoren und MN
Eine
Assoziation von Tumoren mit einer MN wurde erstmals 1966 beschrieben
(Lee JC; Ann Intern Med 1966; 64:41) und seither in etlichen Fallserien
reproduziert (zusammengefasst in Bacchetta J; Crit Rev Oncol Hematol
2009; 70:39; Leeaphorn N; Am J Nephrol 2014; 40:29). Wie oft eine MN mit
Tumorerkrankungen assoziiert war, variierte dabei zwischen den
(sämtlich retrospektiven) Studien substantiell und reichte von 1 bis
22%. Sowohl in der größten Studie (Le Faucheur C; Kidney Int 2006;
70:1510) als auch in der Metaanalyse von Leeaphorn fand sich bei 10% der
MN-Patienten ein Malignom. Die Gründe für die genannten divergierenden
Zahlen sind vielfältig: unterschiedliche Einschlusskriterien (u. a.
betreffend vorherigen Ausschluss anderer sekundärer Ursachen);
unterschiedliche Biopsiepraxis; unterschiedliche Screeningpraxis auf
Tumoren nach Diagnose einer MN und unterschiedliche zeitliche Definition
sowie Follow up.
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