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5% Glukose als universelle Trägerlösung zur Vermeidung der Hypernatriämie auf Intensivstation


Pre-emptive use of glucose 5% as the standard drug solvent reduces hypernatremia in critically ill patients.

Hardenberg JB, Kunz JV, Rubarth K, Mittermaier M, Pigorsch M, Balzer F, et al.

Clin Kidney J 2024; 17:sfae328

 

Eine auf der Intensivstation erworbene Hypernatriämie, definiert als Plasmanatriumkonzentration >145 mmol/L, ist eine häufige Komplikation bei kritisch kranken Patient:innen, deren Prävalenz auf der Intensivstation bei bis zu 30% liegt (Lindner G; J Crit Care 2013; 28:216).

Hypernatriämie beeintrachtigt verschiedene physiologische Funktionen und wurde in retrospektiven Analysen mit Delir (Ali MA; Trauma Surg Acute Care Open 2021; 6:e000564), einer verlängerten Verweildauer auf der Intensivstation (Rugg C; J Clin Med 2020; 9:3017) sowie einer erhöhten Sterblichkeit auf der Intensivstation und nach der Entlassung in Verbindung gebracht (O‘Donoghue SD; Anesthesia 2009; 64:514, Olsen MH; Crit Care Explor 2020; 2:e0304). Zudem ist es sehr naheliegend, dass eine Hyperna­triämie zu einem gesteigerten Durstgefühl führt, was eines der am häufigsten von Intensivpatient:innen angegebenen quälenden Symptome ist.

Hypernatriämie im Plasma reflektiert einen relativen Wassermangel bzw. Natriumüberschuss. Die Ätiologie ist multifaktoriell mit zwei grundlegenden Pathomechanismen zu erklären (Hoorn EJ; Nephrol Dial Transplant 2008; 23:1562). Erstens, ein Defizit an freiem Wasser, das durch erhöhte Verluste (z. B. durch Fieber, Diuretika oder Diarrhö) oder eine verminderte Aufnahme (z. B. durch iatrogene Einschränkung) verursacht wird.

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