INTENSIV-News
Long-term effects of fexible visitation in the intensive care unit on family members’ mental health: 12-month results from a randomized clinical trial.
de Souza JMB, Miozzo AP, da Rosa Minho Dos Santos R, Mocellin D, Rech GS, et al.
Intensive Care Med 2024;
50:1614-1621
Für die Prävention und Behandlung belastender Folgen eines Aufenthaltes
auf der Intensivstation (Intensive Care Unit = ICU) ist sowohl für die
PatientInnen wie auch für die Angehörigen die Partizipation und
Involvierung der Angehörigen im Behandlungsprozess sehr bedeutsam. Die
verschiedenen, oft schwerwiegenden Folgen werden bei rund einem Drittel
bzw. der Hälfte (Azoulay E; Am J Resp Crit Care, 2005; 171:987, Hoffmann
M; Intensive Care Med 2020; 46:1060) der Angehörigen beobachtet und
unter dem Begriff Post-Intensive-Care-Syndrome Family (PICS-F)
zusammengefasst (Putowski Z; Anaesthesiol Intensive Ther 2023; 55:168).
Es handelt sich um körperliche, kognitive, psychische und soziale
Beeinträchtigungen, die häufig noch lange nach dem ICU-Aufenthalt
auftreten und bestehen bleiben können.
Die Partizipation und
Involvierung der Angehörigen geschieht häufig in den Besuchszeiten,
dabei wird aber oft übersehen, dass Besuchszeiten mehr sind als
strukturelle und zeitlich definierte Angebote. So gilt es einerseits zu
bedenken, dass auch die besuchenden Angehörigen in einer
Ausnahmesituation sind, häufig eine sehr belastende Situation erleben
und Unterstützung benötigen. Andererseits entstehen gerade
Partizipation, Interaktionen, Entscheide und Kommunikationsmöglichkeiten
in diesen Angeboten, die kurz- und langfristige Auswirkungen auf die
Betroffenen haben. Daher stellt sich die Frage, was genau umfasst der
Begriff „Besuchszeiten“ und welche Konzepte in der Begleitung von
PatientInnen und Angehörigen werden sich auf den ICUs etablieren, die
kurz, aber auch langfristig unterstützend sind.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin besuchszeiten intensivstation angehörigenbegleitung besuchskonzept
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