Plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand: Wenn ein junges Herz stillsteht

Epidemiologie, Ursachen, Prävention

Der plötzliche außerklinische Herz-Kreislauf-Stillstand (out-of-hospital cardiac arrest; OHCA) ist nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen weltweit, europaweit liegt die Inzidenz zwischen 27 und  91/100.000 Einwohner/ Jahr. In Deutschland lag die Inzidenz im Jahr 2021 bei 72,2/100.000 Einwohner/Jahr (Metelmann C; Anästh Intensivmed 2023; 64:94).

Jedoch sind von einem OHCA nicht nur ältere Menschen betroffen. So zeigte eine australische Studie, dass der OHCA auch für ein Drittel der Todesfälle bei Menschen in jungen Jahren (<50 Jahre) verantwortlich sein kann (Paratz ED; Heart Rhythm 2022; 19:937).

In dieser Studie wurde eine prospektive Auswertung des australischen Registers EndUCD vorgenommen, die den OHCA in einer Kohorte von jungen Menschen (<50 Jahre, n=1319) über einen Zeitraum von 2 Jahren hinsichtlich des Zugrundeliegens einer kardialen Grunderkrankung, der Umstände bei Eintreten des OHCAs, des Vorliegens von kardiovaskulären Risikofaktoren und möglicher Warnsymptome analysierte. Es zeigte sich, dass in ca. der Hälfte der Fälle (55 %) eine kardiale Ätiologie vorlag. Nicht-kardiale Ursachen waren unter anderem toxikologische Ursachen, primäre Lungenembolien, gastrointestinale Erkrankungen und zunächst unerkannte Suizide.