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Akutes Lungenversagen (ARDS) und COVID-19:

Ganz gleich und doch anders?


Weltweit sind bereits über 1 Million Menschen seit Beginn an der Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) verstorben. Etwa 5% aller Erkrankten benötigen auf Grund eines akuten Lungenversagens (ARDS) eine intensivmedizinische Behandlung. Dies überforderte in nahezu allen Gesundheitssystemen die vorhandenen intensivmedizinischen Kapazitäten bei gleichzeitig 100%iger Auslastung mit COVID-19 Patienten.

Im Vergleich versterben an einer Influenza-Pandemie jährlich 250.000-500.000 Menschen (Beumer MC; J Crit Care 2019; 50:59), wobei 5-10% aller Influenza-Pneumonie Patienten intensivmedizinisch behandelt werden (Metersky ML; Int J Infect Dis 2012; 16:e321). Das Robert Koch-Institut (RKI) fand in einer Kooperation mit dem deutschen ARDS-Netzwerk 2014/2015 einen Anteil an Influenza unter den beatmeten Patienten von höchstens 20%, sowie an der extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) von 50% (Robert Koch Institut, Epidemiologisches Bulletin 23. 2. 2017).

Neben der unzweifelhaft herausragenden epidemiologischen Bedeutung von COVID-19 und dem damit verbundenen medizinischem und populär-medialem Interesse stellt sich die Frage nach pathophysiologischen Besonderheiten des COVID-19 induzierten ARDS. Gibt es spezifische Charakteristika der Viruserkrankung? Sind diese therapeutisch nutzbar? Oder handelt es sich letztendlich bei der Endstrecke ARDS um ein in großen Teilen von der auslösenden Ursache unabhängiges Krankheitsbild. Letzteres klingt auf den ersten Blick eher defätistisch, hätte jedoch auf lange Sicht den Vorteil, dass die Erkenntnisse der letzten Monate vermehrt auch nicht-COVID-19 ARDS-Patienten zugutekommen würden. Diese beispiellosen Forschungsbemühungen haben eine Reihe von neuen Aspekten aufgezeigt, sowie „alte Ansätze“ mit neuem Leben gefüllt.

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Tags: intensiv-news intensivmedizin pneumologie beatmung ards recovery-studie dexamethason 

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