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Übertherapie führt zu Burnout bei Ärzten und Pflegekräften

„Eine Erosion der Seele“


Perceived nonbeneficial treatment of patients, burnout, and intention to leave the job among ICU nurses, junior and senior physicians        

Schwarzkopf D, Rüddel H, Thomas-Rüddel DO, Felfe J, Poidinger B, Matthäus-Krämer CT, et al.         Crit Care Med 2017; 45:e265-e273


Durch die Verzögerung sinnvoller Beschränkungen lebenserhaltender Therapie werden Patienten „nutzlosen“ sowie für sie leidvollen Behandlungen ausgesetzt. Dass die Wahrnehmung nutzloser Intensivtherapie jedoch auch für die Ärzte und Pflegekräfte einer Intensivstation mit hohen Belastungen einhergeht, fand bisher zu geringe Aufmerksamkeit.

Ein aktueller Call for Action aller US-amerikanischen intensivmedizinischen Gesellschaften rückt das Problem des Burnouts bei intensivmedizinischem Personal in den Fokus (Moss M; Am J Crit Care 2016; 25:368). Perceived delivery of inappropri­ate care – also die Wahrnehmung unangemessener Versorgung – wird dort als zentraler Risikofaktor für die Entstehung von Burnout deutlich benannt.

Begriffsbestimmung und Häufigkeit von Übertherapie auf Intensivstationen

Vermutlich können sich alle Leser an eine konkrete Situation erinnern, in der eine intensivmedizinische Behandlung aus ihrer Sicht dem Wohl des Patienten nicht nützte oder sogar schadete. Die Wahrnehmung unangemessener Versorgung von Patienten ist unter intensivmedizinischem Personal häufig, in 90% der Fälle wird dabei ein „zu viel“ an Therapie (Übertherapie) wahrgenommen (Piers RD; JAMA 2011; 306:2694). Das Konzept Übertherapie wurde in der angloamerikanischen Literatur unter dem Label Medical Futi­lity seit Mitte der 80er Jahre teils sehr kon­trovers mit dem Fokus auf die Alloka­tion medizinischer Ressourcen diskutiert.

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Tags: intensiv-news burn-out übertherapie arzt-pflege-kooperation 

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