Themen der aktuellen Ausgaben

 

Teleintensivmedizin

Neue Versorgungsform in der Intensivmedizin


Critical care telemedicine: Evolution and state of the art.

Lilly CM, Zubrow MT, Kempner KM, Reynolds HN, Subramanian S, Eriksson EA, et al.                                Crit Care Med 2014; 42:2429-36


Der demographische Wandel erfordert zur Sicherstellung der intensivmedizinischen Versorgung innovative kosten- und personaleffiziente Versorgungsformen. Dies gilt insbesondere für die dezentrale Versorgung in der Fläche. Durch diese, sich ändernden Rahmenbedingungen hat sich die teleintensivmedizinische Zusatzversorgung, durch formalisierte Tele-ICU-Programme, in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt.

In den USA werden derzeit 11% der Intensivbetten in nicht-staatlichen Krankenhäusern teleintensivmedizinisch betreut. Unter Annahme kons­tanter Wachstumsraten von derzeit circa 1% ist damit zu rechnen, dass der Anteil teleintensivmedizinisch mit­betreuter Betten den Anteil (von derzeit 14%) durch Intensivmediziner betreuter Betten bis zum Jahr 2016 zahlenmäßig übertreffen wird. Dieses Wachstum wird voraussichtlich durch technischen Fortschritt und sinkende Kosten für die Infrastruktur, sowie durch Wettbewerb unterschiedlicher Teleintensivmedizin-Anbieter noch weiter zunehmen.

Der wichtigste Aspekt aus den Erfahrungen großer Teleintensivmedizin-Programme, der auch durch Meta­analysen bestätigt wurde, ist der Einfluss auf das Behandlungsergebnis. Mit zusätzlicher Teleintensivmedizin wurden signifikant niedrigere Intensiv- und Krankenhaussterblichkeit, sowie kürzere Intensivstations- und Krankenhausverweildauern erreicht. Auf die ersten Versuche in den 1980er Jahren folgten bald erste sehr erfolgreiche Pilotprojekte, die durch Fortschritte in der Kommunikations- und Informationstechnologie, wie zum Beispiel die zunehmende Verwendung elektronischer Dokumentationssysteme und Breitband-Datenleitungen, unterstützt wurden.

Bereits in den frühen Arbeiten konnte durch eine 24-stündige teleintensivmedizinische Betreuung eine Reduktion der Schweregradadjustierten Intensivstations- und Krankenhaus-Sterblichkeitsraten von 60 bzw. 30% erzielt werden. In der Folge konnte gezeigt werden, dass eine Reduktion der Intensiv- und Krankenhaussterblichkeit sowie der Verweildauer auch in langfristig etablierten Tele-Intensivmedizinprojekten zu erzielen war. Außerdem überlebten nicht nur mehr Patientinnen und Patienten, sondern waren auch zu einem geringeren Prozentsatz auf fremde Hilfe oder einen dauerhaften Pflegeplatz angewiesen.

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: intensiv-news teleintensivmedizin 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere