INTENSIV-News
Die Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) ist ein
hyperinflammatorisches Syndrom, welchem eine unkontrolliert
überschießende Entzündungsreaktion des Immunsystems zugrunde liegt. Wie
auch das Makrophagen-Aktivierungs-Syndrom (MAS), das üblicherweise die
HLH bei Autoimmun- und Autoinflammationserkrankungen beschreibt, ist
dieses Hyper-Inflammationssyndrom keine eigenständige Krankheit,
sondern gemeinsame Endstrecke infektiöser, neoplastischer und
autoimmuner/inflammatorischer Erkrankungen.
Die Diagnose wird
insbesondere bei Erwachsenen wegen der heterogenen, der HLH zugrunde
liegenden Erkrankungen (zu) spät gestellt, was ein Grund für die
weiterhin hohe Mortalität ist.
Die klinische Überlappung mit
dem Systemisch Inflammatorischen Response Syndrom (SIRS) und der Sepsis
bzw. der Multiorgan-Dysfunktion (MODS) bergen auch die Gefahr der
Fehldiagnose und insuffizienten Therapie auf Intensivstationen, da bei
unkontrollierter Inflammation der HLH eine immunsuppressive Therapie
nötig ist (Raschke RA; Chest 2011; 140:933).
Unterschieden
werden die hereditäre HLH bei Patienten (insbesondere Neugeborenen und
Kleinkindern) mit Mutationen in verschiedenen, die zelluläre
Immunsynapse regulierenden Genen, von der erworbenen HLH bei Patienten
(überwiegend Erwachsenen) ohne eine bekannte genetische Belastung (Janka
GE; Ann Rev Med 2012; 63:233).
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