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Wann ist „neu“ schon wieder „alt“?

Die aktuellen Surviving-Sepsis-Campaign-Leitlinien 2012


Surviving Sepsis Campaign: International guidelines for management of severe sepsis and septic shock, 2012.

Dellinger RP, Levy MM, Rhodes A, et al.                                                                                                      Intensive Care Med 2013; 39:165-228
                                                                                                                                                                                     Crit Care Med 2013; 41:580-637

Cooper University Hospital, Camden, NJ, USA.


Seit über zwei Jahren wurden die „neuen“ Leitlinien der Surviving Sepsis Campaign (SSC) 2012 immer wieder angekündigt und in Kongressbeiträgen vorgestellt. Es dauerte letztendlich bis zum Januar 2013, bis sie auf dem Jahreskongress der amerikanischen Society of Critical Care Medicine (SCCM) in der endgültigen Fassung vorgestellt wurden – kurz darauf ebenfalls in Form der parallelen Veröffentlichungen in den Zeitschriften Critical Care Medicine und Intensive Care Medicine (Dellinger RP; Crit Care Med 2013; 41:580 bzw. Intensive Care Med 2013; 39:165). Die Leitlinien enthalten auf etwa 60 Seiten aktuelle Empfehlungen bei der Diagnose und Therapie der schweren Sepsis.

Die ständigen Verzögerungen waren primär Folge der hohen Auflagen, die sich das Leitlinien-Komitee selbst auferlegt hatte. Zu heftig waren die Kritiken nach der ersten Version im Jahre 2004, als eine Unterstützung durch die Industrie noch nötig war, um die finanziellen Hürden zu stemmen, was wiederum zu dem Verdacht führte, dass hier eine notwendige Unabhängigkeit in Gefahr geraten könnte.

Bei der ersten Revision 2008 war dies zwar nicht mehr der Fall, der Nachhall war aber immer noch zu hören, und viele Fachgesellschaften waren zögerlich, die SSC-Leitlinien 2008 offiziell zu unterstützen. Für die aktuellen Leitlinien wurden die Bandagen daher noch härter angezogen, indem nicht nur eine unabhängige Finanzierung durch die führenden Fachgesellschaften SCCM und ESICM (European Society of Intensive Care Medicine) gewährt wurde. Auch sämtliche Interessenskonflikte der Beteiligten mussten ausführlich dargestellt werden, auch wenn sie zum Teil nur „akademisch“ waren. Zudem hatten mehrere wichtige Fachgesellschaften eigene Gutachter beim Review-Prozess (die American Thoracic Society bestand auf 5 eigenen Reviewern!), und alle unterstützenden internationalen Fachgesellschaften mussten ihr Einverständnis vorab schriftlich vorlegen.

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Tags: intensiv-news sepsis leitlinien campaign 

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