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Sepsis-assoziierte Leberdysfunktion

Unter dem Radar?


Liver dysfunction and phosphatidylinositol-3-kinase signalling in early sepsis: Experimental studies in rodent models of peritonitis.

Recknagel P, Gonnert FA, Westermann M, et al.                                                                                                       PLoS Med 2012; 9:e1001338

Integrated Research and Treatment Center, Center for Sepsis Control and Care, Jena University Hospital, Jena, Germany.


Ein „gelber“ Patient auf der Intensivstation ist kein seltener Anblick. In einer prospektiven Multicenterstudie konnten innerhalb von 48h nach Aufnahme erhöhte Bilirubinwerte bei 11% aller untersuchten Intensivpatienten detektiert werden. Diese Hyperbilirubinämie stellte einen unabhängigen Risikofaktor für eine erhöhte Mortalität dar (Kramer L; Crit Care Med 2007; 35).

Angesichts dessen, dass in einem gemischt stationären-ambulanten Patientenkollektiv in 20% der Fälle eine extrahepatische Infektion oder eine Sepsis als Ursache eines neu aufgetretenen Ikterus eruiert werden konnte (Whitehead MW; Gut 2001; 48), sowie angesichts der mittlerweile vorhandenen Evidenz, dass eine Inflammation eine Cholestase verursachen kann (Geier A; Nat Clin Pract Gastroenterol Hepatol 2006; 3), muss postuliert werden, dass eine Sepsis häufiger als vermutet mit einer Leberdysfunktion einhergeht.

In der täglichen Praxis fällt bei septischen Patienten eine mehr oder weniger ausgeprägte Leberdysfunktion meist erst im Verlauf auf, die sich initial für den Kliniker mit Ikterus und einer Verminderung von Syntheseparametern, vor allem der Gerinnungsparameter, präsentiert. Mittels Bestimmung der Plasmaverschwinderate von Indocyaningrün, einem bettseitig verfügbaren Leberfunktionstest, kann zwar die Leberfunktion quantitativ erfasst werden und über diesen Wert eine Prognose für den Patienten ermittelt werden (Gonnert FA; Dtsch Med Wochenschr 2012; 137:43).

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Tags: intensiv-news sepsis leberdysfunktion 

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