Das deutsche Netzwerk „Frühmobilisierung beatmeter Intensivpatienten“

Viele Intensivpatienten haben nach einer Phase der invasiven Beatmung ein verlängertes und schwieriges Weaning. Dies führt zu einer erhöhten Verweildauer sowohl im Intensivbereich als auch im Krankenhaus und damit zu einer vermehrten Bindung von Ressourcen mit erhöhten Behandlungskosten (Boles JM; Eur Respir J 2007; 29:1033).
Häufiger wurde die Mobilisierung solange ausgesetzt, bis beatmete Patienten extubiert oder tracheostomiert worden sind. Patienten mit schwierigem oder verlängertem Weaning können jedoch effektiver trainiert werden, wenn Mobilization first! berücksichtigt wird, auch mit oralem Tubus.

In den letzten Jahren gibt es eine zunehmende Evidenz zur Frühmobilisierung von beatmeten Intensivpatienten mit folgenden Kernaussagen:

Somit stellt die Frühmobilisierung be­atmeter Intensivpatienten heute ein Qualitätsmerkmal der interdisziplinären Zusammenarbeit dar. Sie kann als qualitative sowie auch kulturelle Weiterentwicklung der Intensivme­dizin und -pflege verstanden werden (Vasilevskis EE; Chest 2010; 138; 1224) (Abb. 1).