INTENSIV-News
Mottling score predicts survival in septic shock.
Ait-Oufella
H, Lemoinne S, Boelle PY, et al. Intensive
Care Med 2011; 37:801-7
Service de Réanimation Médicale, Hôpital Saint-Antoine, Paris Cedex 12, France.
Das wichtigste Ziel der Schockbehandlung ist die Wiederherstellung einer
adäquaten Gewebedurchblutung durch Verbesserung des mikrovaskulären
Blutflusses und des Sauerstoffangebotes an die Organe. Diese alte
Erkenntnis führte erst jüngst wieder zu einer Relativierung von
vermeintlich als essentiell betrachteten Endpunkten der Schockbehandlung
(z. B. des arteriellen Blutdruckes) und rückte die klinische
Wichtigkeit von Endpunkten der Gewebeperfusion erneut in den
Mittelpunkt.
Dieser Wandel wurde durch mehrere klinische
Studien unterstrichen, welche keinen Zusammenhang zwischen Makro- und
Mikrozirkulation beim kritisch kranken Patienten nachweisen konnten (De
Backer D; Am J RespirCrit Care Med 2002; 166:98; Sakr Y, Crit Care Med
2004; 32: 1825). Dies erklärt unter anderem auch, warum die Infusion
eines Vasokonstriktors (z. B. Noradrenalin) weder den mikrovaskulären
Blutfluss noch die Gewebeperfusion bei Patienten im septischen Schock
verbessern konnte (Dubin A; Crit Care 2009; 13:R92; Le Doux D; Crit Care
Med 2000; 28:2729). Aus demselben Grund wurde auch jüngst die
arterielle Hypotension als Kriterium zur Definition eines
Schockzustandes fallen gelassen (Antonelli M; Intensive Care Med 2007;
30:575). Klinische Studien zeigten, dass auch normotensive Patienten
bereits eine relevante Gewebeminderdurchblutung erleiden können und
sogar eine schlechtere Mortalität haben als Patienten mit arterieller
Hypotension, aber ohne Zeichen der Gewebehypoperfusion (Howell MD;
Intensive Care Med 2007; 33:1892; Menon V; Am J Med 2000; 108:374).
Neben
anderen (patho-) physiologischen Ursachen können folgende Erklärungen
für die fehlende Korrelation zwischen Mikro- und Makrozirkulation beim
kritisch kranken Patienten herangezogen werden:
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Tags: intensiv-news hautperfusion mikrozirkulation beurteilung
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