IgG-Immunapherese

Einleitung

Die Immunapherese ist ein neues extrakorporales Therapieverfahren, das eine weitgehend selektive Elimination potentiell pathogener Substanzen aus dem Plasma ermöglicht. Dieses System wurde primär zur Entfernung von LDL-Cholesterin bei Patienten mit schwerster homozygoter (reinerbiger) Hypercholesterinämie eingesetzt. 1993 wurde die IgG-Immunapherese entwickelt, wobei die ersten Behandlungen weltweit an unserer Abteilung durchgeführt wurden. Die fulminante Entwicklung bedingt, daß wir derzeit 3350 Behandlungen bei mehr als 100 Patienten mit unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen überblicken.

Methode: IgG-Immunapherese (Therasorb; München, BRD)
Das Therapiekonzept der IgG-Immunapherese basiert auf dem Prinzip der reversiblen Antigen-Antikörper-Reaktion. Die verwendeten Antikörper werden aus dem Serum sensibilisierter Schafe gewonnen und irreversibel an ein Sepharose-Gel (120 ml) gebunden (Abbildung 1).

Bei Passage des Patientenplasmas kommt es zur weitgehend selektiven Elimination von Immunglobulinen aller Klassen (IgG, IgA, IgM). Das heißt, daß alle Antikörper bzw. Autoantikörper und Immunkomplexe aus dem Blut eliminiert werden.

Daraus ergibt sich die Möglichkeit, dieses Verfahren bei verschiedenen Antikörper bedingten Erkrankungen (Autoimmunerkrankungen) einzusetzen.

Praktische Durchführung
a) Gefäßzugang und Plasmaeperation
Wir verwenden fast nur periphere Venen, die mit 17 Gauge Dialysenadeln für die Entnahme und Rückgabe des Blutes punktiert werden.