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Short-term effects of prone position in critcally ill patients with acute respiratory distress syndrome


Short-term effects of prone position in critcally ill patients with acute respiratory distress syndrome

L. Blanch, J. Mancebo, M. Perez et al                                                                                                       Intensive Care Med 1997; 23:1033-1039


Die pathophysiologischen Veränderungen bei ARDS sind durch eine Zunahme des extravaskulären Lungenwassers verursacht. Daraus resultiert eine Verringerung der globalen Lungencompliance, eine Verringerung der FRC, eine Verringerung des Ventilations-Perfusions-Verhältnisses, eine Erhöhung des Shuntvolumens und dadurch bedingt eine hochgradige Oxygenierungsstörung. Aufgrund dieser Veränderungen sind bei kontrollierter Beatmung zur Aufrechterhaltung einer adäquaten Oxygenierung hohe Beatmungsdrucke und eine hohe FIO2 erforderlich.

Alle Maßnahmen, welche ein Volu-oder Barotrauma einerseits und die Folgen der Sauerstofftoxizität andererseits vermeiden helfen, sind daher bedeutsam. Obwohl die Bauchlagerung im Management beatmeter Patienten mit ARDS erstmals in den 70er-Jahren beschrieben wurde, wird sie erst in den letzten Jahren zunehmend angewendet. Die Nützlichkeit der Bauchlagerung wird von computertomographischen Beobachtungen (Gattinoni et al) gestützt, wobei atelektatische und dichte Zonen vorwiegend in den schwerkraftabhängigen dorsalen Lungenkompartimenten gefunden wurden. Diese Zonen werden bei Beatmung in Rückenlage infolge der für ihre Eröffnung notwendigen hohen transpulmonalen regionalen Drucke nicht ventiliert und formen daher Zonen von niedrigen Ventilations-Perfusions-Quotienten und hohem Shuntvolumen. Ein Höhertreten der dorsalen Zwerchfellpartien in Rückenlage aggraviert die Situation. Die Compliance des respiratorischen Systems ist durch die Vermehrung des Lungenwassers, durch die Zunahme atelektatischer Lungenbezirke und die Verringerung ventilierbarer Lungenareale deutlich verringert. Die Bauchlagerung bewirkt eine Verringerung der transpulmonalen Drucke, welche zur Eröffnung der dorsal gelegenen Lungenkompartimente notwendig sind. Dadurch werden atelektatische Lungenareale für die Ventilation rekrutiert, das Shuntvolumen und die VentilationsPerfusionsinhomogenität verringert, ohne gleichzeitig ventral gelegene Lungenkompartimente nachteilig zu beeinflussen.

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Tags: intensiv-news pneumologie pneumonie ards lagerungstherapie bauchlagerung 

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