INTENSIV-News
In Österreich werden jährlich
etwa 90.000 Patienten in 192 registrierten Intensivstationen behandelt.
Die Kosten betragen ungefähr 7,8% der Gesamtaufwendungen für
Krankenhäuser in Österreich (1). Zunehmende Budgetbelastung und
steigende Nachfrage an intensivmedizinischen Leistungen führen zur Frage
nach Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit der angewandten Maßnahmen.
Qualitätssicherung und Leistungserfassung sind daher in der
Intensivmedizin zwei eng miteinander verknüpfte Anliegen. Das
Österreichische Zentrum für Dokumentation und Qualitätssicherung in der
lntensivmedizin wurde zur Erarbeitung und Durchführung eines nationalen
intensivmedizinischen Dokumentationsprogrammes gegründet.
Lokale Dokumentation und interne Qualitätssicherung
Für
die Durchführung eines Qualitätssicherungsprogrammes werden bedeutend
mehr Informationen benötigt als im Basisdatensatz des Bundesgesetzes
über die Dokumentation im Gesundheitswesen (2) vorgesehen ist. Seit der
Einführung der Leistungsorientierten Krankenhausfinanzierung (LKF)
besteht zusätzlich die Verpflichtung, erbrachte Leistungen für die
Kostenträger zu dokumentieren. Die Arbeitsgruppe zur Definition eines
Dokumentationsstandards für lntensivmedizin (ASDI) definierte daher in
interdisziplinärer Zusammenarbeit einen intensivmedizinischen Datensatz
(3), aus dem in Zusammenarbeit mit der TU Wien das Dokumentationssystem
lCdoc lite entwickelt wurde. ICdoc berechnet aus den eingegebenen Daten
SAPS II und APACHE II zur Stratifizierung des Schweregrades der
Erkrankung, sowie den TISS-28 als Indikator für den Pflegeaufwand.
Außerdem enthält ICdoc ein Auswertungsmodul: wichtige Statistiken etwa
über Scores, Bettenauslastung oder Leistungen lassen sich auf Knopfdruck
erstellen. Durch entsprechend vorkonfigurierte Berichte können sowohl
erbrachte Leistungen/Kosten aufgezeigt als auch eine interne
Qualitätssicherung durchgeführt werden. ICdoc lite wird Mitgliedern des
Österr. Zentrums für Dokumentation und Qualitätssicherung in der
lntensivmedizin gegen den Mitgliedsbeitrag zur Verfügung gestellt und
soll gegen Ende des Jahres durch die Vollversion (lCdoc pro) ergänzt
werden. Bis 08/97 wurden ca. 80 Intensivstationen mit lCdoc lite
ausgestattet.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin qualitätssicherung management organisation
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