INTENSIV-News
Unraveling the interconnection patterns across lung microbiome, respiratory diseases, and COVID-19.
Stavropoulou E, Kantartzi K, Tsigalou C, Konstantinidis T, Voidarou C, et al.
Front Cell Infect Microbiol 2021; e-pub
Respiratory microbiome in mechanically ventilated patients: A narrative review.
Fromentin M, Ricard JD, Roux D.
Intensive Care Med 2021; 47:292-306
Die Lunge wurde bis vor kurzem als steriles Organ betrachtet, das frei
von jeglichen Bakterien, Pilzen, Viren und Protozoen war. Diese
Behauptung war bemerkenswert: Es gibt praktisch keine Umgebung auf der
Erde, in der Temperatur, pH-Wert, Salzgehalt oder Nährstoffknappheit so
extrem sind, dass keine mikrobiellen Gemeinschaften nachgewiesen werden
können.
Bis heute wurden in mehr als 30 Studien
kulturunabhängige Techniken zur Detektion von Bakterien in der Lunge von
gesunden Probanden eingesetzt, und in jeder dieser Studien wurden
eindeutige bakterielle Signalsequenzen nachgewiesen. Die Lebensfähigkeit
von Bakterien in gesunden Lungen wurde durch neue Kulturtechniken
bestätigt. Damit konnte nun die Existenz eines in der gesunden Lunge
vorhandenen, physiologischen, pulmonalen Mikrobioms bestätigt werden.
Aufgrund
der ähnlichen Zusammensetzung des bakteriellen Mikrobioms im Vergleich
zum oralen Mikrobiom scheint die Besiedelung hauptsächlich durch
Translokation von Bakterien aufgrund von Mikroaspiration zustande zu
kommen, der jedoch bei intaktem mucosalen Immunsystem keine Pathogenität
zukommt. Von manchen Autoren wird diesbezüglich eine
„Lungen-Darm-Achse“ postuliert (Enaud R; Front Cell Infect Microbiol
2020; 10:9).
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Tags: intensiv-news intensivmedizin pneumologie lungenmikrobiom homöostase iga-mangel
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