INTENSIV-News
Renal outcomes in critically ill patients receiving propofol or midazolam.
Leite TT, Macedo E, Martins Ida S, Neves FM, Libório AB Clin J Am Soc Nephrol 2015; 10:1937-45
Die Niere hat es nicht leicht bei Intensivpatienten. Unzählige Faktoren
können auf der Intensivstation eine renale Funktionsbeeinträchtigung
begünstigen, wie hämodynamische Probleme, Volumenverschiebungen,
Infektionen, Beatmung, Gerinnungsaktivierungen und auch Medikamente.
Bislang sträflich vernachlässigt ist insbesondere die
Polypharmakotherapie mit den kaum fassbaren Interaktionen und
Nebenwirkungen von Medikamentenkombinationen.
Die renalen
Nebenwirkungen von Medikamenten sind meist nachteilig, können durchaus
aber auch positiv sein. Auch können medikamentöse Interventionen, die
man bislang kaum mit der Niere assoziiert hatte, einen Einfluss auf die
Verursachung eines AKI haben. In den letzten Jahren zunehmend diskutiert
wird die Frage, welchen Einfluss die Sedierung auf die Niere haben
könnte.
Strom und Mitarbeiter haben schon 2011 eine
Sekundäranalyse ihrer berühmten Lancet-Arbeit, in der bei
Intensivpatienten ein Behandlungsschema mit Sedierung mit einem ohne
jede Sedierung verglichen wurde, vorgelegt (Strom T; Lancet 2010;
375:475). In dieser Studie wurde bekanntlich gezeigt, dass ein Verzicht
auf eine Sedierung bei Intensivpatienten zu einer Verkürzung der
Beatmungsdauer, einer verminderten Rate an Delier und kürzerem
Intensivaufenthalt führt.
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