INTENSIV-News
Effect of not monitoring residual gastric volume on risk of
ventilator-associated pneumonia in adults receiving mechanical
ventilation and early enteral feeding: A randomized controlled trial.
Reignier
J, Mercier E, Le Gouge A, et al. JAMA 2013; 309:249-56
Medical-Surgical Intensive Care Unit, District Hospital Center, La Roche-sur-Yon, France.
Die Bestimmung der Magenrestflüssigkeit (üblicherweise 4 - 8 h nach enteraler Nahrungszufuhr) hat wohl aus Sicherheitsgründen vor Jahren Einzug in den medizinischen Alltag gehalten. Vor Verabreichung weiterer Nahrung den Füllungszustand des Magens zu messen, wirkt plausibel, wurde jedoch nie validiert. Eminenzbasiert statt evidenzbasiert wurde bei Restflüssigkeitsmengen von über 200 ml von einer weiteren Flüssigkeitsgabe (Sondenkost) abgesehen.
Die Bestimmung des gastralen Residualvolumens (GRV) wird bei Patienten durchgeführt, welche über nasogastrale Sonden enteral ernährt werden, also typischerweise bei beatmeten und monitorisierten Patienten auf der Intensivstation. Gerade dieses Patientenkollektiv profitiert von einer frühen bedarfsdeckenden enteralen Ernährung. Ziel jeder Ernährungsintervention ist das Erreichen des berechneten oder gemessenen (indirekte Kalorimetrie) Kalorienbedarfs. Die Messung des GRV gefährdet dieses Ziel, weil Volumina von über 200 ml bisher zur Unterbrechung der Nahrungszufuhr führten.
Dabei ist die Messung des GRV keinesfalls standardisiert und zuverlässig, sondern abhängig von Sondengröße, Sondentyp und Anzahl der Sondenöffnungen, wie auch von der Art der zur Aspiration verwendeten Spritzen, der Position des Patienten (liegend - sitzend) und von anderen Faktoren.
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Tags: intensiv-news gastroenterologie residual-volumen gastral
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