INTENSIV-News
The efficacy and safety of proton pump inhibitors vs histamine-2
receptor antagonists for stress ulcer bleeding prophylaxis among
critical care patients: A meta-analysis.
Lin PC, Chang
CH, Hsu PI, et
al. Crit Care Med 2010; 38:1197-205
Department of Pharmacy, Kaohsiung Veterans General Hospital, Kaohsiung, Taiwan.
In den letzten 20 Jahren sind zu dem Thema Stressulkus bei
Intensivpatienten zwei entscheidende Paradigmenwechsel eingetreten:
Einerseits hat die Inzidenz einer relevanten oberen gastrointestinalen
Blutung von früher 26% auf nunmehr 2 bis 5% dramatisch abgenommen.
Andererseits wird heute im klinischen Alltag das klassische Stressulkus
nur selten gesehen. Bei Patienten mit oberer gastrointestinaler Blutung
werden heute vorwiegend stressinduzierte mukosale Schädigungen im Sinne
von kleinen petechialen Schleimhautläsionen endoskopisch diagnostiziert
(Abb.). Ursache für diese Schleimhautveränderungen sind vor allem
Ischämie/Perfusionsstörungen mit einer deutlichen Reduktion der
gastralen Mukosadurchblutung (in der Sepsis 50%ige Reduktion).
Der
zweite Faktor für die stressinduzierte mukosale Schädigung dürfte der
additive Effekt der direkten Einwirkung durch den sauren Magensaft auf
die ischämische Mukosa darstellen. Diese stressinduzierte mukosale
Schädigung ist bereits nach ein bis drei Tagen nach Aufnahme auf der
Intensivstation bei 75 bis 100% aller Intensivpatienten endoskopisch
detektierbar, wobei histologisch subepitheliale Haemorrhagien und
Erosionen feststellbar sind (Laine L; Gastroenterology 2008; 135:41).
Auch
wenn die Inzidenz der gastrointestinalen Blutung in den letzten Jahren
dramatisch abgenommen hat, stellt die gastrointestinale Blutung einen
unabhängigen Parameter für eine erhöhte Mortalität dar. Mehrere Studien
zeigen, dass die Mortalität bei gastrointestinaler Blutung im Vergleich
zu Patienten ohne gastrointestinale Blutung dramatisch erhöht ist und
zwischen 31 und 49% liegt. Seit der Arbeit von Deborah Cook 1994 sind
zwei Risikofaktoren definiert, die respiratorische Insuffizienz mit
maschineller Beatmung länger als 48 Stunden und jegliche
Gerinnungsstörung (Cook D; N Engl J Med 1994; 330:377). Die Odds Ratio
für die respiratorische Insuffizienz liegt bei 25, während sie bei
Gerinnungsstörung bei 9,5 liegt.
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Tags: intensiv-news pflege stress prophylaxe
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