GASTRO&HEPA-News
Etwa 1.200 Menschen erkranken in Österreich
jedes Jahr an einem Magenkarzinom. Bei inoperabler Erkrankung ist das
mediane Überleben mit nur einem Jahr sehr kurz. Für diese Patienten soll
nun in absehbarer Zukunft eine neue zielgerichtete Therapie gegen das
Oberflächenantigen Claudin 18.2 zur Verfügung stehen.
Was ist überhaupt Claudin 18.2?
Claudin
18.2 kommt beim Gesunden ausschließlich in den Epithelzellen des Magens
vor, genauer gesagt an ihrer Zelloberfläche. Wie alle Claudine ist es
ein zentraler Baustein der Tight Junctions, also der sehr dichten
Verbindungen zwischen den Epithelzellen, die sicherstellen, dass die
winzigen H+-Ionen der Magensäure nicht zwischen den Magenepithelzellen
in das Magengewebe eindringen können. In gesundem Magenepithel ist
Claudin 18.2 fest in die Tight Junctions verbaut und deshalb für
extrazelluläre Substanzen wie monoklonale Antikörper kaum zugänglich.
Bei Tumorzellen dagegen geht die Polarität und strenge Strukturierung
der Zellen verloren. Ein Teil der Tumoren stellen jedoch weiterhin
Claudin 18.2 her und exprimieren es nun in größerer Menge an der
Zelloberfläche. Es stellt somit einen vielversprechenden Angriffspunkt
für diagnostische und therapeutische Ansätze dar. Zwei rezente Phase III
Studien haben nun den monoklonalen Antikörper Zolbetuximab in der
klinischen Anwendung getestet. Dieser bindet selektiv an Claudin 18.2
und initiiert eine Zell- und Komplement-vermittelte Immunantwort gegen
die Tumorzelle.
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Tags: gastro&hepa-news onkologie magenkarzinom claudin 18.2 her2-mutation flot-schema therapieoptionen
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