GASTRO&HEPA-News
Secondary sclerosing cholangitis in critically ill patients alters the gut–liver axis: A case control study.
Blesl A, Jüngst C, Lammert F, Fauler G, Rainer F, Leber B, Feldbacher N, Stromberger S,
Wildburger R, et al.
Eents 2020; 12:2728
Die Darm-Leber Achse als pathophysiologisches Konzept bei Lebererkrankungen
In
den letzten zwei Jahrzehnten haben die technischen Fortschritte in der
Mikrobiomforschung neue pathophysiologische Konzepte hervorgebracht, in
welchen die Rolle der Mikrobiome im und am menschlichen Körper in die
funktionellen Überlegungen miteinbezogen werden. Der anatomische und
funktionelle Zusammenhang zwischen den Organsystemen Darm und Leber
wird als Darm-Leber Achse bezeichnet und funktioniert in beide
Richtungen. Während der Darm mit der Leber über das intestinale
Mikrobiom, die Darmbarriere und die systemische Zirkulation
interagiert, hat die Leber die Möglichkeit, über die Gallensäuren mit
dem Darm zu kommunizieren. Störungen dieser Achse sind an der Entstehung
zahlreicher Leberkrankheiten beteiligt. Treten unerwünschte
Veränderungen des Darmmikrobioms auf, kann dies zu einer Störung der
Barrierefunktion des Darmepithels führen. Dies ermöglicht Darmbakterien
und deren Metaboliten (z. B. Endotoxine), in die systemische Zirkulation
zu gelangen und schließlich über die Pfortader auch die Leber zu
erreichen. In der Leber können sie über spezifische Effektorzellen
Immunreaktionen und Entzündungsprozesse in Gang setzen, welche zu
Leberschädigung und schließlich zur Ausbildung einer
Leberfibrose/Zirrhose führen können. Auf der anderen Seite synthetisiert
die Leber aus Cholesterol Gallensäuren, welche sie nach Konjugation
über das Gallengangssystem in das Duodenum abgibt. Im Darm haben
Gallensäuren direkte und indirekte Effekte auf das Darmmikrobiom und
dessen Zusammensetzung.
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Tags: gastro&hepa-news gastroenterologie hepatologie darm-leber-achse primär biliäre cholangitis mikrobiom darmbarriere gallensäuren cholestatische lebererkrankungen
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