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Neuer Erstlinien-Standard in der Therapie des nicht resektablen/metastasierten HCC

mit der Kombination Immuntherapie + VEGF- Antikörper


Atezolizumab plus bevacizumab in unresectable hepatocellular carcinoma.  

Finn RS, Qin S, Ikeda M, Galle PR, Ducreux M, Kim TY, Kudo M, Breder V, Merle P, Kaseb AO, et al.

N Engl J Med 2020; 382:1894-1905

 

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist der häufigste primäre Lebertumor und stellt aktuell die fünfthäufigste Tumorentität bei steigender Inzidenzrate dar. Die Mortalität ist sehr hoch, sodass das HCC weltweit die zweithäufigste krebsbedingte Todesur­sache darstellt.

Allerdings wird die Prognose des HCCs nicht nur durch die Tumor­erkrankung, sondern auch durch die zugrundeliegende Lebererkrankung bestimmt.

Bekannterweise besteht in Ostasien sowie in den südlich der Sahara gelegenen Ländern eine hohe Prävalenz. Allerdings erleben wir gerade eine Änderung im geographischen Muster:

  • Dank der Hepatitis B-Impfungen sinkt die HCC-Inzidenz in den entsprechenden Ländern mit hoher Prävalenz. Das Hepatitis B-Virus kann einerseits indirekt über inflammatorische Prozesse und die damit verbundene Entstehung einer Leberzirrhose, andererseits aber auch durch eine direkte onkogene Wirkung zu einem HCC führen. Das ist auch der Grund, warum bei Hepatitis B-Patienten alle 6 Monate eine sonographische HCC-Screening-Untersuchung durchgeführt werden sollte, unabhängig von einer Leberzirrhose.
  • Eine steigende Inzidenz von Diabetes Mellitus Typ 2 und ­Adipositas führt in unseren Breiten zu einem Anstieg der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD), welche wiederum zu vermehrter HCC-Erkrankung führen wird; weswegen in dieser Ätiologie der stärkste Anstieg zu verzeichnen sein wird. Hier sollte durch intensive Prävention gegengesteuert werden.
  • In den Industrienationen ist das Hepatitis C-Virus für die Entstehung des HCCs am bedeutendsten. Eine Hepatitis C-Infektion führt ebenfalls zu einer Leberzirrhose. Durch die Einführung der neuen antiviralen Therapien ­konnte das Risiko für das Auftreten von HCC deutlich gesenkt werden. Allerdings bleibt ein Restrisiko, weswegen auch hier Überwachungsstrategien notwendig sind (Galle PR; J Hepatol 2018; 69:182).

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Tags: gastro&hepa-news onkologie hepatologie hcc vegf-antikörper immuntherapie hepatozelluläres karzinom 

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