GASTRO&HEPA-News
Ich beobachte seit langem, dass Propofol mit unterschiedlichen Methoden
aus einem Mehrfachgebinde (z. B. 50 ml Stechampulle) aufgezogen wird.
Die beiden Varianten zum Aufziehen aus einem Mehrdosenbehälter möchte
ich kurz skizzieren:
Variante A: Der Gummipfropf wird mit
Desinfektionsmittel desinfiziert; es wird eine 50 ml-Perfusorspritze
verwendet, diese mit Raumluft aufgezogen und dann wird die großlumige
(14G) Kanüle der Perfusorspritze durch den Gummipfropfen gestoßen und
mittels Luftinjektion in die 50ml-Ampulle das Propofol aufgezogen.
Variante
B: Der Gummipfropf wird mit Desinfektionsmittel desinfiziert; man
verwendet einen Minispike und zieht aus einer 50ml-Ampulle Propofol in
eine Perfusorspritze auf.
Die RKI-Richtlinien zu „Anforderungen
an die Hygiene bei Punktionen und Injektionen“ geben im
Bundesgesundheitsbl 2011; 54:1135 die Empfehlung, einen Spike zu
verwenden. Zudem ist (nach diesen Empfehlungen) das Injizieren von
Raumluft in kleinere (!) Mehrdosenbehältnisse (< 50 ml) offenbar
erlaubt. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wurde in einer
Nachrichtensendung die Atemluft eines Menschen sichtbar gemacht, die
sich beim Sprechen, Husten und erst recht beim Niesen wie eine Wolke vor
dem Gesicht befindet. Rein physiologisch ist diese „Wolke“
keimbelastet.
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Tags: gastro&hepa-news sedierung propofol sicherheitsmaßnahmen
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