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Protonenpumpenhemmer:

Wirksam, aber doch nicht ganz ungefährlich


Biomarkers for oralization during long-term proton pump inhibitor therapy predict survival in cirrhosis.    

Horvath A, Rainer F, Bashir M, Leber B, Schmerboeck B, Klymiuk I, Groselj-Strele A, Durdevic M, et al.                 Sci Rep 2019; 9:12000


Protonenpumpenhemmer als hochwirksame Medikamentenklasse

Die Entwicklung der Protonenpumpenhemmer (PPI) stellt eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen in der Behandlung Säure-bedingter Erkrankungen des Verdauungstraktes dar. Ulcera ventriculi und Ösophagitiden haben dadurch weitgehend ihren Schrecken verloren. Innerhalb von knapp 30 Jahren wurde der „Magenschutz“ daher in der westlichen Welt zu einem der umsatzstärksten und meistverschriebenen Medikamente. PPI wirken schnell und zuverlässig und weisen ein günstiges ­Nebenwirkungsprofil auf.

Dennoch gilt: „Wenn behauptet wird, dass eine Substanz keine Nebenwirkungen hat, besteht der dringende Verdacht, dass sie auch keine Hauptwirkung hat.“ (G. Kuschinsky).

Im Umkehrschluss kann man daraus ableiten, dass ein Medikament, das eine so eindeutig nachweisbare Wirkung hat, wie die PPI, auch Nebenwirkungen haben wird. PPI sind indiziert, um kurzfristig Säure-­assoziierte ­Erkrankungen wie eine erosive Ösophagitis, eine Säure-assoziierte Gastritis oder Säure-assoziierte Ulcera zu behandeln. Bei der Therapie der Helicobacter pylori Infektion sind PPI ein wichtiger Baustein der Eradikationstherapie. Langzeitbehandlungen mit PPI können auch notwendig sein – zum Beispiel bei Refluxerkrankung, beim seltenen Zollinger-Ellison Syndrom oder zunehmend bei gleichzeitiger Verwendung von Medikamenten, die Medikamenten-induzierte Magenschleimhautschäden auslösen können (zum Beispiel duale Thrombozytenaggregationshemmung mit oder ohne DOAK Therapie, Kombination von NSAR und Steroiden).

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Tags: gastro&hepa-news gastroenterologie hepatologie protonenpumpenhemmer ppi magenschutz Ösophagitis gastritis darm-mikrobiom dysbiose lebererkrankung 

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