Infizierte Pankreasnekrose:

Die Mortalität bei akuter nekrotisierender Pankreatitis liegt zwischen 20 und 30%. Der häufigste Grund für diese hohe Mortalität ist die sekundäre Infektion von pankreatischem oder peripankreatischem Gewebe mit der Entwicklung einer Sepsis und einem konsekutiven Multiorganversagen.

In allen nationalen und internationalen Therapieleitlinien gilt die infizierte Pankreasnekrose als Indikation zur offenen chirurgischen Nekrosektomie. Dies sollte jedoch frühestens 3 - 4 Wochen nach Beginn der Pankreatitis durchgeführt werden. Ziel ist mittels stumpfen Debridements die komplette Entfernung des infizierten, nekrotischen Gewebes bzw. infizierter Flüssigkeit. Die offene chirurgische Nekrosektomie weist jedoch eine Komplikationsrate zwischen 34 und 95% auf (bedingt durch das OP-Trauma, die entstandenen Wundflächen, sowie einer Zytokinaktivierung mit konsekutiver Ausbildung von Organversagen). Darüber hinaus entwickeln diese Patienten langfristig in ca. 50% eine exokrine und/oder endokrine Pankreasinsuffizienz.

Nachdem bereits 1985 die erste transgastrische endoskopische Pankreas-Pseudozystendrainage durchgeführt worden war, erfolgte im Jahr 2000 die erste transgastrische endoskopische Nekrosektomie bei infizierter Pankreasnekrose.