Frühe postoperative Insulintherapie nach Nierentransplantation zur Vermeidung des Posttransplant Diabetes mellitus:

Der Posttransplant Diabetes mellitus (PTDM) unterscheidet sich von Typ 2 Diabetes und wird daher in den jüngsten American Diabetes Association (ADA) Empfehlungen („Standards of Medical Care“) zur Klassifizierung und Diagnose des Diabetes im Anschluss an Typ 1 und Typ 2 Diabetes in „Kategorie 3“ erwähnt: „Diabetes-Typ anderer Ursachen, wie [...] medikamenten- oder chemikalieninduzierter Diabetes (z. B. bei Anwendung von Glukokortikoiden, bei der Behandlung von HIV/AIDS oder nach Organtransplantationen)“ (American Diabetes A. 2.; Diabetes Care 2021; 44 [Suppl 1]:S15).

Es ist bemerkenswert, dass sich die ADA Empfehlungen dabei hinsichtlich des PTDM weiterhin an einem Proceedings-Beitrag orientieren, der im Anschluss eines im Rahmen der European Society for Organ Transplantation (ESOT)-Tagung 2013 abgehaltenen Consensus Meetings publiziert wurde (Sharif A; Am J Transplant 2014; 14:1992). Rund 8 Jahre nach diesem Treffen ist es höchste Zeit für eine Aktualisierung geworden. Jedenfalls weisen die ADA Empfehlungen, ebenso wie der genannte Consensus-Report auf die begriffliche Unterscheidung zwischen PTDM und NODAT (New-Onset Diabetes After Transplantation) hin. Ein manifester PTDM muss „einfach nur“ nach einer Organtransplantation diagnostiziert worden sein, NODAT muss stattdessen „tatsächlich neu aufgetreten“ sein. In den seltensten Fällen kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass der nach der Transplantation manifest gewordene Diabetes nicht schon vorher vorlag. Daher ist PTDM ein exakterer übergeordneter Begriff als NODAT.