CORONA und HERZ

Die anhaltende Pandemie mit COVID-19 ist weiter beunruhigend und hat bislang zu über einer Million Todesfällen weltweit geführt, wovon fast 250.000 in Europa zu verzeichnen sind (World Health Organization, Coronavirus disease [COVID-19]; Weekly Epidemiological Update). SARS-CoV-2 stellt die Intensivmedizin in Europa spätestens seit Ende Februar 2020 vor große He­rausforderungen. Die eigentlich vertraute Erkrankung „Pneumonie“ galt es in einem neuen, weitgehend unbekannten pathophysiologischen Setting zu behandeln – zunächst fernab von Evidenz-basierten Leitlinien oder Handlungsempfehlungen der Fachgesellschaften.

Zusätzlich waren eine dezentralisierte Anpassung etablierter Organisationsstrukturen sowie Material- und Personalresourcen akut gefragt. Das Interesse an erweiterten Informationen über dieses neuartige Krankheitsbild war enorm und ging mit einer ungewohnten Anzahl an Fachpublikationen einher, welche vielfach bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt ohne Peer-Review-Prozess auf Preprint-Servern veröffentlicht wurden. Vorausgegangene Infektionsausbrüche von Coronaviren zeigten als SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) und MERS (Middle East Respiratory Syndrome) das pandemische Potential dieser Virusinfektionen.